2018/19 INDUSTRIE-GUIDE 55
lungen regelmäßig, kann es auf Warnsignale
schneller reagieren und unverzüglich das
Abschwungszenario starten.
Skalierbare Maßnahmenpakete:
Der vorbereitete Aktionsplan wird stufenweise
umgesetzt und startet beispielsweise mit dem
Abbau der Bestände oder einem Einstellungsstopp.
Der Plan schließt auch ein, im Notfall
Unternehmensteile zu verkaufen, die nicht zum
Kerngeschäft gehören. Das übergeordnete Ziel in
dieser Krisensituation ist es, die Margen zu stabilisieren
und gleichzeitig kostenagil zu bleiben.
Interne Umsetzungskompetenz:
Um schnell und effektiv handeln zu können,
müssen möglichst viele Mitarbeiter die Notwendigkeit
des Krisenplans verstehen und dem übergeordneten
Ziel stabiler Margen folgen. Zudem
muss klar sein, wer welche Maßnahmen verantwortet,
damit einzelne Führungskräfte die
Um setzung nicht blockieren.
Zeit für neue Spielregeln
Gipfelstürmer nutzen einen wirtschaftlichen
Abschwung, um nachhaltig zu expandieren. So
sind in der Krise Zukäufe möglich, die in
Aufschwungsphasen nur schwer zu finanzieren
wären. „Unsere Studie zeigt eine eindeutige Korrelation
zwischen kurzfristiger Krisenagilität und
lang fristiger Wertsteigerung“, konstatiert Bain-
Partner Christian von Dewitz. „Es gibt deshalb
keine bessere Zeit als eine Rezession, um die
Spielregeln in der eigenen Branche nachhaltig zu
verändern.“
INFO-BOX
Über die Studie
Die Bain-Studie „Gipfelstürmer: In Konjunkturzyklen
zu Gewinnern werden“ basiert auf der Analyse von
Industrieunternehmen in den Krisenjahren
2008/09. Die Methode der Erfolgsmessung ist so
gewählt, dass die Ergebnisse unabhängig von der
absoluten Marktstärke nur die relative Entwicklung
der Unternehmen seit2007 zeigen. Basis der
Analyse waren alle zwischen2007 und 2017
ununterbrochen börsennotierten Industrieunternehmen
in Deutschland (DAX, MDAX, SDAX,
TecDAX), Österreich (ATX) und der Schweiz (SMI,
SMIM, SPI). Nicht in die Analyse einbezogen
wurden Versorger, Finanzinvestoren und Unternehmen
der Halbleiterindustrie.