Konjunktursommer geht zu Ende
Österreichs Industriewachstum verliert an Dynamik
In wenigen Wochen blickt Österreichs Industrielandschaft auf ein erfolgreiches Jahr
2018 zurück. Die Zeit der Hochkonjunktur neigt sich jedoch dem Ende zu. Für 2019
prognostiziert das IV-Konjunkturbarometer eine markante Eintrübung der Aussichten.
Kein Konjunktursommer währt ewig. Selbst
eine ausgeprägte und den Widrigkeiten der
Geopolitik bis dato trotzende Hochkonjunktur
wie die gegenwärtige neigt sich nunmehr ihrem
Ende zu“, erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung
(IV), Christoph Neumayer, in
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit IV-Chefökonom
Christian Helmenstein bei der Vorstellung
der Resultate des aktuellen Konjunkturbarometers
aus dem dritten Quartal 2018. „Schon seit dem
Frühjahr ist das konjunkturelle Momentum wieder
abwärtsgerichtet. Die österreichische In dustrie stellt
sich auf eine konjunkturelle Ab schwächung mit
einem deutlich geringeren Wachs tumstempo im
Jahr 2019 ein“, so Neumayer.
Verstärkende Trendumkehr
Das IV-Konjunkturbarometer, das als Mittelwert
aus den Beurteilungen der gegenwärtigen
Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs
Monaten bestimmt wird, verzeichnet eine sich
verstärkende Trendumkehr.
Trendum-
22 INDUSTRIE-GUIDE 2018/19
Während sich der Rückgang in der
Vor periode auf knapp sieben Punkte belief,
verliert das IV-Konjunkturbarometer zu diesem
Termin nochmals über zehn Punkte auf einen
Wert von rund +30 Punkten. Ursächlich dafür
sind sowohl ein aktuell bereits abflauender
Geschäftsgang als auch die Erwartung einer weiteren
Abschwächung.
Normalisierung des Expansionstempos
Allerdings steht Österreich aus heutiger Sicht kein
Abgleiten in eine Rezession bevor, vielmehr ist
perspektivisch eine Normalisierung des Expansionstempos
auf den Pfad des Potenzialwachstums
zu verzeichnen. Dem steht die Beobachtung nicht
entgegen, derzufolge beispielsweise der Economic
Sentiment Indicator für die Industrie der Eurozone
zum bereits neunten Mal in Folge fällt, was
den am längsten andauernden Rückgang seit April
2011 begründet. Ein solchermaßen moderaterer
Konjunkturverlauf resultiert unabhängig von der
Entwicklung der globalen Nachfrage bereits aus
KONJUNKTURELLE ABSCHWÄCHUNG
„Schon seit dem Frühjahr ist das konjunkturelle Momentum wieder abwärtsgerichtet.
Die österreichische Industrie stellt sich auf eine konjunkturelle Abschwächung
mit einem deutlich geringeren Wachstumstempo im Jahr2019 ein.“
Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV)