2018/19 INDUSTRIE-GUIDE 45
und Technologieentwicklung durch die öffentliche
Hand auszubauen. Etwa durch die Förderung
von themenübergreifenden Projekten, da IKT-
und Produktionswelt immer mehr miteinander
verschmelzen. Indirekt auch durch steuerliche
Begünstigungen für Unternehmen und durch eine
höhere Dotierung der für Industrie 4.0 relevanten
themenoffenen und themenspe zifischen österreichischen
Förderprogramme wie etwa „Produktion
der Zukunft“.
„Das Programm ‚Produktion der Zukunft‘ ist das
beste Beispiel dafür, welcher Förderbedarf in
Österreich besteht – so musste beispielsweise 2016
knapp die Hälfte der eingereichten Indus trie-4.0-
Projekte aus budgetären Gründen abgelehnt
werden, was auf einen hohen Forschungs bedarf
schließen lässt. Nur wenn der Forschungsmotor
läuft, können wir die industrielle Produktion auf
lange Sicht in Österreich halten. Und wenn dieser
Motor dann Kilometer auf der Straße zurücklegt,
werden auch Arbeitsplätze gesichert“, so Isabella
Meran-Waldstein, Plattform-Industrie-4.0-Österreich
Vorstandsmitglied und Bereichsleiterin
„Forschung, Technologie und Innovation“ bei der
Industriellenvereinigung.
Zentrale Forschungsfelder
In der Technologie-Roadmap hat die Plattform
Industrie 4.0 Österreich acht zentrale Forschungsfelder
identifiziert. Diese dürfen allerdings nicht als
abgeschottete Einzelmaterien verstanden werden,
sondern werden erst durch das Zusammenspiel
zentrale Stützen der industriellen Zukunft: Virtualisierung
wird nur durch intelligente Sensorsysteme
und Softwarelösungen, die auf innovativen Maschinen
(physischen Systeme) Anwendung finden,
möglich. Diese Kombination schafft ein Cyber-
Physical-System. Damit es bedient werden kann,
Österreich digitalisierungs- und Industrie-4.0-fit zu
machen, birgt ein große Chancen für die Unternehmen.
Fotos: freerangestock/Jack Moreh, Siemens