INNOVATIVE INDUSTRIE • IT, ERP, CRM
Somit kann also ein Soll- mit einem Ist-Prozess verglichen
und bis zum Kern rückverfolgt werden, um Schwachstellen
und Ausreißer herauszukristallisieren. Prozesse lassen sich
dadurch dann nicht nur optimieren, sondern auch harmonisieren.
Das erspart Zeit, Ressourcen und vor allem Kosten.
Die goldene Symbiose aus BI und Process Mining auf Basis
von „Qlik“ ermögliche es Feulner zufolge, beide Technologien
miteinander zu kombinieren, um eine „Symbiose“ zu
erhalten und vom einzigartigen Synergieeffekt beider Ansätze
zu pro tieren.
Automatisierung und Digitalisierung sind auch die bestimmenden
Faktoren für eine zukunftsorientierte Fertigung.
Dies gilt besonders, wenn Planungs-, Engineering- und
Inbetriebnahme-Prozesse durchgängig softwarebasiert
durch virtuelle Modelle von Maschinen und Anlagen unterstützt
werden. Der Automatisierungsspezialist Heitec
entwickelte hierfür den digitalen Zwilling als Pendant zur
realen Anlage. Heitec kann für die Digitalisierung von
Maschinen und Anlagen auf eine beachtliche Anzahl von
50 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JULI/AUGUST 2018
objektorientierten Technologieobjekten als Bibliothek zurückgreifen.
Mit den entsprechenden virtuellen Modellen könnten Fehler
in Planung, Konstruktion und Software frühzeitig erkannt,
die Projektdurchlaufzeiten um etwa 20 Prozent gesenkt und
die Inbetriebnahmezeiten vor Ort um bis zu 80 Prozent
verkürzt werden. Aufbauend auf dem Konzept der virtuellen
Anlagenplanung mit HeiVM entwickle das Unternehmen
für Kunden ein dynamisches Modell einer Anlage mit
allen kommunikativen, sensorischen und verarbeitenden
Eigenschaften. Dieses Abbild soll den Anlagenzustand in
Echtzeit abbilden. Auf diese Weise werde es möglich, Automatisierungskonzepte
sowohl in ihrer Funktionalität als
auch in ihrem Zeitverhalten zu testen und Prozessabläufe
zu optimieren, bevor die realen Anlagen und Maschinen
gebaut würden.
MASCHINEN BEREITS VOR DEM AUFBAU AUF
PROBLEME DURCHTESTEN
Aufgrund der unterschiedlichen Herausforderungen im
Planungsprozess würden bei Heitec verschiedene Tools für
das Engineering herangezogen, so unter anderem die Softwareumgebung
„Vincent“ vom Fraunhofer Institut für
Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF. Zusammen mit
den CAD-Daten des Anlagenlayouts werde hierbei automatisch
ein virtuelles Funktionsmodell erstellt. Auf diese
Weise könne die Automatisierung der Maschine vorab
entwickelt, projektiert und in Betrieb genommen werden.
Liegen die CAM-Daten von herzustellenden oder neuen
Produkten vor, könnten die Maschinen und Anlagen virtuell
vorbereitet, die Ablaufsteuerungen entsprechend angepasst
und das Zusammenspiel aller Komponenten virtuell
getestet werden, sodass der Maschinenbediener vor
Ort innerhalb kürzester Zeit die Anlage auf neue Werkstücke
umrüsten könne.
Die Digitalisierung könnte dann bis auf die Shop oor-Ebene
ausgeweitet werden. Heitec biete mit „HeiTPM“ eine
Lösung, die beliebige Daten aus Steuerungen und Sensorik
der Maschinen und Anlagen des Shop oors performant
und rückwirkungsfrei abruft. Das Tool ergänze sie mit
strukturierenden und beschreibenden Informationen zu
selbstbeschreibenden Objekten und bereite sie für unterschiedliche
Prozessbeteiligte individuell zur Analyse und
Visualisierung auf. Da der aktuelle Bearbeitungszustand
jederzeit direkt im ERP-System einsehbar sei, könnten Produktionsleiter
Folgeprozesse und Umrüstzeiten präziser
planen. Dies verkürze Bearbeitungszeit und -aufwand und
das Handling werde einfacher. Mit den Echtzeitdaten aus
der Fertigung würde wiederum die betriebswirtschaftliche
Planung verlässlicher und der Material uss und die Ressourcenverteilung
optimiert. TM
www.heitec.de
www.cosmoconsult.com
www.mehrwerk-ag.de
Fotos: Pixabay, Mehrwerk AG, KUKA