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COVERTHEMA
sung aufgrund dieser Merkmale bemerkt,
würde die Mehrheit nicht in
diesem Shop kaufen.
Rechtlich erlaubt, aber eine Frage der
Fairness
„Aus rechtlicher Sicht ist die Preisdifferenzierung
unproblematisch und es ist
nicht zwingend vorgeschrieben, dass
Preise für jeden gleich und über einen
längeren Zeitraum stabil sein müssen.
Voraussetzung ist, dass die Unternehmen
Datenschutzbestimmungen, Diskriminierungsverbote
sowie Bestimmungen
zur ‚Verkürzung über die Hälfte’ einhalten“,
erklärt Behrens. Unternehmen sollten
jedoch nicht die Risiken, die sich
dadurch ergeben, unterschätzen. Die
größte Herausforderung ist die Frage
der Fairness aus Sicht der Kunden. „Beispiele
zeigen, dass es schnell zu Reputationsschäden
kommen kann, wenn
Kunden das Gefühl haben, unfair behandelt
worden zu sein“, warnt Behrens
und ergänzt: „Die individuelle Verteilung
von Rabatten und Gutscheinen
scheint beim Kunden jedenfalls besser
anzukommen als die intransparente
Anpassung von Preisen.“
Jüngere Personen & Frauen shoppen
besonders gerne mit dem Smartphone
Einerseits bemerken Kunden Preisänderungen
häufig nicht, andererseits
26 NEW BUSINESS | JULI/AUGUST 2018
wissen sie auch oft nicht, dass sie bei der
individuellen Preiserstellung selbst mithelfen
– nämlich durch die Übermittlung
ihrer Daten wie dem bisherigen Surf- und
Einkaufsverhalten oder dem Standort.
Beein ussend auf den Preis wirkt auch
die Art und der Wert des Endgeräts, von
dem aus eingekauft wird. Dazu Behrens:
„Obwohl die Smartphone-Nutzung in
den letzten Jahren stetig steigt, nutzen
die Österreicher beim Einkauf mehrheitlich
klassische Endgeräte wie den Laptop
oder den Stand-PC.“ Ein Drittel shoppt
auch am Smartphone – das sind um
11Prozent mehr als 2015. Wenig überraschend,
nutzen vor allem Jüngere (bis
44 Jahre) sowie Frauen (42 Prozent im
Vergleich zu 27 Prozent bei den Männern)
das Handy fürs Einkaufen.
Zertifi zierte und vertrauenswürdige
Onlineshops bevorzugt
Haben Onlineeinkäufer die Wahl zwischen
zwei Anbietern, dann sind – abgesehen
vom Preis (72 Prozent) – die Vertrauenswürdigkeit
und Sicherheit eines
Onlineshops (48 Prozent) sowie die Erfahrungen
mit dem Anbieter (36 Prozent)
die entscheidenden Kriterien. Mehr als
77 Prozent der Befragten geben an, dass
ihnen eine nachweisliche Zerti zierung
eines Onlineshops wichtig ist. „Leider
gibt es beim Onlineshopping nach wie
vor viele Unsicherheiten und Problemfelder,
weshalb Konsumenten nach vertrauenswürdigen
Shops suchen. Hierbei hilft
ein Gütezeichen, das zerti zierte Anbieter
mit hohen Qualitätsstandards kennzeichnet“,
so Behrens. BO
Fotos: ÖIAT, Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen, Pixabay
INFO-BOX
Wirtschaftsministerium unterstützt Händler bei der Zertifi zierung
Das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen ist das sichtbare Zeichen für seriösen Onlinehandel.
Als einziges Gütesiegel im E-Commerce wird es von Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer
und Wirtschaftsministerium unterstützt und genießt daher ein hohes Vertrauen
bei Konsumenten. Die Spezialisierung auf die rechtlichen und kulturellen Herausforderungen
im österreichischen Onlinebusiness gibt Händlern rechtliche Sicherheit im Verkauf in
und nach Österreich und unterstützt sie, den Eigenheiten des österreichischen Marktes
erfolgreich zu begegnen. Gleichzeitig ist das Gütezeichen als Mitglied des European Trustmark
europaweit bestens vernetzt. Durch die Zertifi zierung erhalten Händler ein sichtbares
Zeichen für Seriosität und darüber hinaus kostengünstige Unterstützung und Beratung für
den Onlineshop.
Aktuell fördert das Wirtschaftsministerium österreichische Kleinunternehmen bei der Erlangung
des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens mit 500 Euro. Gültig ist dieses Angebot
für Onlineshopbetreiber mit maximal 15 Mitarbeiter/innen, die sich unter www.guetezeichen.
at/registrieren anmelden und die notwendigen Kriterien für eine Auszeichnung
erfüllen.