INNOVATIVE INDUSTRIE • IT, ERP, CRM
Unternehmen müssen heute verstehen, welche Technologien den größten Mehrwert schaffen.
28 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JULI/AUGUST 2018
Fotos: Pixabay, Freepik
Geschäftsvorgänge oder Teamzusammensetzungen zu
modernisieren. Stattdessen wurde versucht, veraltete Geschäftspraktiken
in die neue Welt zu übertragen.“
Tatsächlich verstehe die Mehrheit der Entscheider unter digitaler
Transformation primär immer noch eine Digitalisierung
bestehender Geschäftsmodelle und analoger Prozesse, wie
Studien zeigen würden. Der Aufbau neuer, digitaler Geschäftsmodelle
gelte dagegen nur für eine Minderheit als zentraler
Bestandteil des Wandels.
Es sei daher entscheidend, Management und Fachbereiche in
den Change-Prozess einzubinden und gemeinsam Lösungen
zu erarbeiten, wie Geschäft und Systeme mit größtmöglicher
Effizienz aufeinander abgestimmt werden können. Dieser
Dialog könne auch zu einem besseren gegenseitigen Verständnis
der Belange von IT und Business führen, „was in der Vergangenheit
eher selten der Fall war“.
Alle Verantwortlichen im Unternehmen, allen voran das Top-
Management, müssten erkennen, dass Modernisierung kein
Projekt sei, sondern „ein fortlaufender Prozess, den die IT
kontinuierlich einplanen“ müsse. Erfolgreiche Unternehmen
würden regelmäßig Alternativen für ihre Systeme und Applikationen
überprüfen, um möglichst zeitnah auf die permanenten
Änderungen in der digitalen Geschäftswelt reagieren zu
können und damit die eigene Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
„Ein wichtiges Indiz, ob IT-Anwendungen und Services
noch ‚up to date‘ sind, liefert das Einholen regelmäßiger Feedbacks
von externen und internen IT-Kunden.“ Zur Erstellung
eines praxisnahen Modernisierungsplans müssten IT-Verantwortliche
verstehen können, welche Vorgänge die Kunden
durchführen wollen und wo sie scheitern.
MODERNISIERTE SYSTEME
Die Digitalisierung geht mit zahlreichen Herausforderungen
für Organisationen und Unternehmen einher. Eine davon ist
die Modernisierung von Mainframe-Systemen. Nicht selten
haben Unternehmen und auch öffentliche Einrichtungen noch
Programme in COBOL oder ähnlichen Sprachen auf ihrem
Mainframe im Einsatz. Vielerorts würden daher die Kosten
für Entwicklung, Wartung und Betrieb steigen, wie ein Sprecher
des Beratungshauses ITGAIN betont. Es gebe jedoch Möglichkeiten,
die bestehende Software trotz der widrigen Umstände
wirtschaftlich weiter zu betreiben.
Neben einer Modernisierung von Mainframe-Systemen sei
heute ein wesentlich höherer Grad der Integration in Enterprise
Architekturen erforderlich als in der Vergangenheit. Dies
sei aber nur dann realisierbar, wenn die Funktionalitäten der
Mainframe-Anwendungen als Service in den übrigen Systemen
nutzbar seien. So könnte der Herausforderung beispielsweise
über Webservices oder die Anbindung an einen Enterprise
Service Bus begegnet werden. Würden im Rahmen der Mainframe
Modernisierung Applikationen identifiziert, die zu
p egeaufwendig oder veraltet seien, könnten Managed Services
für deren Auslagerung konzipiert werden. Insgesamt sinke
hierdurch der Wartungsaufwand und es würden Kapazitäten
für das Kerngeschäft frei. Bestehende Mainframe-Anwendungen
würden oft ein sehr wertvolles Asset des Unternehmens
darstellen, weshalb es gelte, das fachliche Know-how
zu erhalten. Daher sei es etwa wichtig, darauf zu achten, dass
der Wechsel in solchen Schritten vollzogen wird, dass die
betroffenen Mitarbeiter nicht abgehängt würden. TM
www.tmaxsoft.com, www.itgain-consulting.de