INNOVATIVE INDUSTRIE
Links oben: Zukunftsforscher Klaus Kofl er sieht in der Digitalisierung eine Chance, gleichzeitig wäre Aufklärung nötig.
Rechts oben: Drohnen zeigten, wie sie in Zukunft die Landwirtschaft unterstützen – beispielsweise mit punktgenauer
Ausbringung von Flüssigkeiten oder mit dem Erkennen von Schädlingsbefall, Trockenheit oder Unkrautbewuchs.
JULI/AUGUST 2018 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 75
DIGITALISIERUNG IST FRAGE DER EINSTELLUNG
Auch die Sprecher– Michael Esterl, Generalsekretär und Kabinettschef
im Bundesministerium für Digitalisierung und
Wirtschaftsstandort, Zukunftsforscher Klaus Kofler sowie
Elektromobilitätspionier Franz Liebmann– waren sich einig,
dass die digitale Revolution Chancen eröffnet.
Ihr Fazit: Digitalisierung ist auch eine Frage der Einstellung,
der Herangehensweise. So könnten Landwirte das Internet zu
ihrem Vorteil nutzen und neue Kunden und Kundinnen in
Online-Ab-Hof-Shops erschließen. Denn derzeit kaufen bereits
zwei Drittel aller Österreicher online ein. Um alle Potenziale
nutzen zu können, braucht es digitale Aufklärung, es braucht
Wissen und Einblick, damit die Digitalisierung möglichst breit
mitgetragen wird und ihr Potenzial genutzt werden kann.
DROHNEN LIVE IN ACTION
Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zeigte Alexander
Schuster, der Geschäftsführer von Smart Digital Concepts, wie
Drohnen die Landwirtschaft unterstützen können. Neben
seinem Vortrag führte er unbemannte Luftfahrzeuge vor, die
etwa Schädlingsbefall, Unkraut oder Trockenheit feststellen
können. Die Daten der Drohnen können beispielsweise Bewässerungsanlagen
steuern, damit das Wasser nur dort ausgebracht
wird, wo es benötigt wird. Damit lässt sich der Wasserverbrauch
deutlich senken.
RTK-TRAKTOREN TESTEN
Vor Ort konnten Besucher Traktoren erforschen, die mittels
RTK-Signal (Real Time Kinematic) spurgenau fahren können.
Dabei wird die eigene Position mithilfe von GPS-Signalen berechnet.
Die RTK-Station hat eine xe Position und sendet im
Sekundentakt an den Empfänger auf dem Traktor. Dadurch
kann die Position des Traktors auf +/– 2,5Zentimeter genau
bestimmt werden. Das führt etwa beim P anzenschutzspritzen
oder beim Säen zu einer sehr geringen Überlappung. Somit wird
weniger Spritzmittel oder Saatgut benötigt, was die Kosten reduziert,
die Energieef zienz steigert und die Ressourcen schont.
ÜBER 170BESUCHER
Mehr als 170Personen holten sich am 5.Juni 2018 Einblick in
die digitale Landwirtschaft. Als Veranstaltungsort wurde der
Red Bull Ring in Spielberg gewählt, passend zu diesem Zukunftsthema,
das ebenso rasante Veränderungen bringt wie
die Formel1. VM
Fotos: Maschinenring
INFO-BOX
Über die Veranstaltung
Die Veranstaltung ist Teil des Maschinenring Cluster, der größten
landwirtschaftlichen Kooperationsinitiative Österreichs. Der
Maschinenring Cluster zielt darauf ab, die überbetriebliche
Kooperation zu fördern, gemeinsame Arbeitsabläufe aufzubauen
und zu organisieren sowie die gemeinsame Nutzung von
Anlagen und Ressourcen voranzutreiben. So unterstützt er die
heimischen Bauern, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen:
stärkeren Kostendruck, neue Technologien – die jedoch oft
teuer sind –, ökologische Anforderungen, optimalen Ressourceneinsatz
und Qualitätsansprüche. Gefördert wird der Cluster
mit Mitteln aus dem Förderprogramm Ländliche Entwicklung
2014–2020 von Bund, Ländern und der Europäischen Union.
www.maschinenring.at