INNOVATIVE INDUSTRIE • IT, ERP, CRM
auch ihre Aufgaben erfüllen und sich dabei sogar selbstlernend
verbessern. „Künstliche Intelligenz bietet Anwendungsmöglichkeiten
in allen erdenklichen Arbeits- und Lebensbereichen.
Diese Technologien werden umfangreich in
unseren Alltag Einzug halten und Prozesse grundlegend verändern.
Gesellschaft und Wirtschaft werden davon auf sehr
vielfältige Weise pro tieren. Monotone Tätigkeiten können
zum Beispiel künftig Maschinen übernehmen, Auswertungen
und Analysen viel umfangreicher erstellt und genutzt werden.
Aber es sind noch deutlich umfassendere, zurzeit kaum vorstellbare
Anwendungen möglich“, betont Vierling.
„Künstliche Intelligenz ist die nächste Digitalisierungsphase
nach Industrie 4.0. Potenziale bietet KI insbesondere in wissensintensiven
Aufgaben, beispielsweise bei der Optimierung
von Produktionsprozessen“, ergänzt Professor Christoph Igel,
Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz und Sprecher des DFKI Berlin.
„Aktuell stehen dabei vor allem Lernende Systeme, die auf
KI-Methoden, insbesondere dem Maschinellen Lernen, basieren,
im Mittelpunkt. Es handelt sich um Technologien, die
Aufgaben auf Datenbasis selbständig, ohne spezi sche Programmierung,
erledigen.“
Der Nutzen von KI sei in der Wirtschaft jedoch noch nicht in
allen Bereichen angekommen. Nur elf Prozent der Unternehmen
würden laut einer Studie des BITKOM planen, in nächster Zeit
in entsprechende Technologien zu investieren. Die Ursache
sieht Vierling vor allem in der zurzeit noch fehlenden Information
zu den Möglichkeiten und den zum Teil unklaren
Rahmenbedingungen des Einsatzes. Deshalb sei es wichtig,
in Sachen Künstliche Intelligenz Aufklärungsarbeit zu leisten
und dabei den tatsächlichen Stand der Technik verständlich
34 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JULI/AUGUST 2018
darzustellen. „Nicht selten trifft man auf einen gewissen Argwohn,
wenn es um lernende und intelligente Maschinen geht.
Wo bleibt der Mensch, wenn die Maschine übernimmt, lautet
häu g die Frage“, betont Vierling. „Ich denke, dass diese Sorge
unbegründet ist und die Maschine die menschliche Arbeit
ergänzen und vereinfachen und den Alltag bereichern wird.
Doch es braucht Transparenz und Rahmenbedingungen, um
diese Vorzüge bekannt zu machen.“
WENIG AKZEPTANZ IN DER GESELLSCHAFT
Das betreffe insbesondere rechtliche Aspekte und die gesellschaftliche
Akzeptanz von KI-basierten Entscheidungen. Langfristig
spiele auch das Thema Verantwortung eine zentrale
Rolle: „Wer haftet, wenn Maschinen eigenständig agieren? Wie
können Entscheidungen auf Basis von Algorithmen überprüft
werden?“
Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft seien hier
gefordert, einen entsprechenden Rahmen abzustecken und
damit Vertrauen in KI-Technologie bei Anwendern und Nutzern
aufzubauen. Nur auf einer solchen Grundlage könne die Akzeptanz
entstehen, um den Weg von Künstlicher Intelligenz
ins tägliche Leben zu ebnen, unterstreicht Vierling.
INDIVIDUELLE STEUERUNG
Mit dem Lösungskonzept „i-Mechatronics“ verknüpft indes
YASKAWA klassische Mechatronik, Informations- und Kommunikationstechnologie
sowie digitale Lösungen wie Künstliche
Intelligenz, Big Data und das Internet der Dinge. „i3“
stehe dabei für integriert – intelligent – innovativ. Relevante
Prozess und Systemdaten würden in einer skalierbaren Datenbank
in Echtzeit gesammelt und analysiert, dabei lerne das
System über künstliche Intelligenz und leite Optimierungen
ein. Die Visualisierung erfolge dabei „direkt und verständlich“
in der Softwareplattform „YASKAWA Cockpit“. Gleichzeitig
lasse sich der aktuelle Status jeder Maschine in Echtzeit abbilden
und mit anderen Datenquellen in Beziehung setzen, zum
Beispiel für koordinierte Predictive Maintenance. Die Daten
könnten ebenso problemlos und unter höchsten Sicherheitsstandards
an bereits vorhandene ERP-, MES-, Big-Data- oder
AI-Umgebungen weitergegeben werden, um auf dieser Grundlage
fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Die technische
Basis für zukunftsweisende Automatisierungslösungen sollen
leistungsfähige Robotermodelle wie der kollaborative Roboter
„Motoman HC10“ oder die Neuentwicklung „MotoMINI“
bilden. Letzterer wurde als kompakter Sechs-Achs-Roboter
speziell für Handling und Montage kleiner Werkstücke entwickelt.
Er verringere den Umfang von Fertigungsanlagen und
steigere gleichzeitig die Produktivität. Der Roboter biete eine
Traglast von 500 g und eine Reichweite von 350 mm. Mit seiner
hohen Wiederholgenauigkeit von 0,03 mm sei er bestens für
Anwendungen mit Kleinteilen geeignet. TM
www.hampletonpartners.com
www.datorama.com, www.it-mitteldeutschland.de
www.yaskawa.eu.com, www.proalpha.com
Fotos: KUKA, Google, dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss, Pixabay