immer wieder als die den Menschen verstehende
‚Maschine‘ personifiziert wird“, bemerkt Ursula
Flade-Ruf, Geschäftsführerin der Management
Informations Partner GmbH (MIP). Doch was ist
denn Watson eigentlich genau?
„Diese Reduktion auf Watson als einzelne Maschine
hat in der Vergangenheit sicher für die ein oder
andere Verwirrung gesorgt“, so Markus Ruf,
Geschäftsführer und Big-Data-Experte bei der
MIP. „Er ist aber weder ein einzelner Superrechner
noch eine irgendwie geartete individuelle KI.
Vielmehr ist Watson eine Plattform verschiedenster
Services und Verfahren, die auf derselben
Technologie basieren. Es handelt sich bei Watson
nicht um ein Produkt, sondern um viele Einzelprodukte.
Auch sind diese meistens auf mehreren
Rechnern installiert – von einer Maschine oder
einem Watson kann also keine Rede sein.“
KI für die Industrie
Zudem wird Watson gern seinen KI-Brüdern und
-Schwestern aus dem B2C-Bereich gegenübergestellt.
„Ungerechterweise“, wie Flade-Ruf meint,
„denn hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Die mit Watson verbundenen Services und Entwicklertools
von IBM sind ausschließlich auf den
B2B-Sektor ausgerichtet.“ Alexa, Siri, Cortana,
Google Home und Co hätten es hingegen mit den
Endkunden im B2C erheblich einfacher, rasche
Erfolge vorzuweisen, da sie jeden Tag von Millionen
Menschen genutzt, mit Informationen gefüttert
und dadurch stetig trainiert werden.
Dass diese Geräte schnell eine große Menge an
Informationen zu Personen und ihren Vorlieben
ansammeln und dann auch anwenden könnten,
sei leicht nachvollziehbar. Allerdings geschehe dies
durch „ein ständiges Mithören“, „was eigentlich
2018 IT- & TELEKOMMUNIKATIONS-GUIDE 129
Fotos: mip-GmbH, Pierre Salomé– „Aishuu“
Sei es in den eigenen vier Wänden, in der industriellen Fertigung oder im Straßenverkehr: Intelligente, selbstlernende
oder autonome Systeme erobern immer mehr Lebensbereiche. Vor allem beim Thema autonomes Fahren
kommen die Hersteller um das Thema KI nicht herum.