2017/18 INDUSTRIE-GUIDE 119
Forschung und Entwicklung als entscheidender
Erfolgsfaktor
Auf Österreichs Zulieferern lastet ein massiver
Innovationsdruck bei immer kürzer werdenden
Produktionslebenszyklen. Im Hinblick auf zunehmende
Bestimmungen rund um CO2-Emissionen
fokussieren die meisten Unternehmen ihre Produktinnovationen
dabei auf Umwelttrends: So
verfolgen 28 Prozent eine Gewichtsreduktion
durch die Verwendung neuer Materialien mit dem
Ziel eines geringeren Treibstoffverbrauchs. Die
Entwicklung alternativer Treibstoff-/Antriebssysteme,
wie Hybrid und Strom, sehen 18 Prozent als
wichtigsten globalen Trend im Produktbereich.
„Aber auch moderne Technologien im Bereich
Digitalisierung und autonomes Fahren spielen in
der strategischen Planung eine wichtige Rolle.
Dazu legt die österreichische Zulieferindustrie in
den nächsten fünf Jahren einen besonderen Fokus
auf Robotik und Sensorik, Batterie- und Energietechnik
sowie Data-Mining und Analyse“, so
PwC-Experte Bernegger. Lösungen und Komponenten
von Industrie 4.0 sind für einen Großteil
bereits gut in bestehende Abläufe und Prozesse
integriert: 42 Prozent geben an, dass Smart
Factory, Internet of Things und Co. bereits Teil
ihrer Aktivitäten sind.
Österreich und Slowakei: Hidden Champions
versus internationale Player
Neben der Erhebung von Erfolgs- und Risikofaktoren
für die heimischen Zulieferer stellt die
Studie auch einen Vergleich der österreichischen
und slowakischen Automotive-Industrie an. Die
Automotive-Branche in den beiden Nachbarländern
weist dabei bedeutende strukturelle Unterschiede
auf: Während die Branche in der Slowakei
über eine starke OEM-Basis (inklusive asiatischer
Hersteller) verfügt, basiert die Automotive-Branche
in Österreich auf der starken Struktur von
Zulieferern, die ihren Hauptsitz und ihre regionale
Produktionsbasis in Österreich haben.
„In Österreich zählen vor allem Familienbetriebe,
die sich teilweise zu sogenannten Hidden Champions
entwickelt haben, zu den führenden Betrieben
in ihrem speziellen Teilbereich der internationalen
Märkte. In der Slowakei hingegen gehört
die Mehrheit der Zulieferer internationalen Konzernen
an“, führt Bernegger aus.