Zeit für Veränderung
Nach den Wahlen ist vor dem Handeln
Der Wahlkampf ist vorbei, die Wahl ist geschlagen – auf die vielen Worte müssen
nun rasch Taten folgen, damit sich Österreich auch in Zukunft im harten internationalen
2017/18 INDUSTRIE-GUIDE 7
Wettbewerb behaupten kann.
Ein in vielen Aspekten durchaus spannender
und facettenreicher Wahlkampf liegt hinter
uns. Viele Themen wurden angeschnitten, manche
sachlich diskutiert, und so einiges wurde versprochen.
Nach erfolgter Regierungsbildung sollte
nun bald die Zeit des Anpackens kommen.
An Handlungsaufträgen der Wählerinnen und
Wähler mangelt es nicht. So ist das Wahlergebnis
etwa als deutliche Absage an neue oder höhere
Steuern sowie als klares Votum für eine niedrigere
Steuer- und Abgabenquote zu sehen. Es liegt auf
der Hand, dass für die meisten Vorhaben ein starker
Wirtschafts- und Industriestandort die denkbar
beste Basis und vielfach sogar die zwingende
Voraussetzung ist. Wer etwa Arbeitsplätze sichern
und schaffen will, braucht dazu eine starke, wettbewerbsfähige
heimische Industrie – die schon
jetzt immerhin für rund 2,5 Millionen Arbeitsplätze
in unserem Land verantwortlich zeichnet.
Das Ziel der nächsten Bundesregierung muss
folglich sein, Österreich in sämtlichen wirtschafts-
und auch gesellschaftspolitischen Bereichen an die
Spitze der Industriestaaten zu bringen.
Aufschwung will gestaltet werden
Aus aktuellen Daten geht hervor, dass wir von der
positiven europäischen und internationalen Konjunkturentwicklung
profitieren und uns beim
Wirtschaftswachstum auf Rang zehn in Europa
positionieren. Der Aufschwung mag zwar da sein,
aber er will auch gestaltet werden. Länder wie
Schweden und die Niederlande haben Österreich
beim Wachstum überholt. Das muss zu denken
geben.
Nach wie vor stellen Faktoren wie der Fachkräftemangel
einen Hemmschuh für mehr Beschäftigung
dar, der auch das Wachstum bremst. Die
Steuer- und Abgabenlast ist hoch, Bürokratie und
Regulierung sind fast allgegenwärtig – allesamt
Faktoren, die Österreich in Richtung Mittelmaß
drücken.
Es ist nun an der neuen Bundesregierung, durch
Reformbereitschaft und Umsetzungsstärke die
Weichen in Richtung Spitze zu stellen. Denn als
Industrie sind wir überzeugt: Österreich kann
mehr! Wenn man es lässt.
Mag. Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung (IV)
Weitere Informationen finden Sie unter www.iv.at
Foto: Kurt Prinz