2017/18 INDUSTRIE-GUIDE 185
rungen von Industrie 4.0 fit zu machen“, erläutert
Markl abschließend.
3D-Druck am Bau
Konische, konkave und konvexe Formen sowie
aufwendige Rundungen zählen zu den größten
Herausforderungen in der baulichen Umsetzung,
sie geben Gebäuden aber ihre unverwechselbare
Charakteristik und Formschönheit. Mit bestehender
Technik können diese Formen nur schwierig
oder zu hohen Kosten realisiert werden. Während
sich 3D-Druck in der Metallbranche bereits
durchsetzt, betritt der Overtec-Geschäftsführer
und Unternehmer Sebastian Hilscher mit diesem
Thema Neuland in Österreich und produziert die
ersten 3D-gedruckten Bauteile aus Beton.
Geschoßhohe Elemente kann er bereits produzieren,
die damit optimal für den Einsatz bei
modernen Gebäuden als Fassade oder Fertigteil
geeignet sind.
Während international an Druckmodellen für
ganze Häuser experimentiert wird, beschäftigt
sich Hilscher hierzulande mit konkreten Bauelementen
und Oberflächen, die schon in wenigen
Monaten auf den Markt kommen sollen. Vor
allem Architekten profitieren von mehr Planungsfreiheit,
aber auch Bauherren können sich auf
niedrigere Kosten freuen. Zu den ersten Produkten,
die Hilscher anbieten möchte, zählen
Schacht-, Brüstungs- und Oberflächenelemente
sowie flexibel gestaltete Innenraumelemente, mit
denen die Raumeffizienz erhöht werden soll.
Seit wenigen Wochen druckt Hilscher in der Produktionsstätte
im oberösterreichischen Attnang-
Puchheim auf dem vier Meter großen und
1,8 Tonnen schweren 3D-Drucker erste Elemente
– zur großen Zufriedenheit des innovativen
Unternehmers. Im Frühjahr 2018 möchte er die
ersten Elemente serienreif ausliefern.
Marktbedürfnisse erkannt
„Als Familienunternehmen mit 20-jähriger
Geschichte erkennen wir die Bedürfnisse des
Markts sehr gut. Mit dem 3D-Druck möchten
wir der Architektur neue Gestaltungsmöglichkeiten
zu einem attraktiven Preis bieten: Im
3D-Drucker macht es keinen Unterschied, ob wir
gerade oder flexible Formen produzieren“, fasst
der Unternehmer zusammen.
Der Hersteller von 3D-Druckern Ultimaker hat
bei der TCT-Show seine neue Softwarestrategie
Foto: voestalpine