2017/18 INDUSTRIE-GUIDE 151
zu regeln – etwa bei der Energieeffizienzkennzeichnung
oder der aktuellen Labeling-Ini tiative
im Bereich Cyber-Security.“
Labels können Innovationen hemmen
Aus Perspektive der Unternehmen sind die Kosten
und der administrative Aufwand für neue Labels
zudem viel höher als der vermeintliche Nutzen.
„Labels können sich sogar als Innovationsbremse
erweisen“, warnt Wittenstein. „Sind die technischen
Labelspezifikationen erst einmal festgeschrieben,
können bessere Produktlösungen verhindert
oder zumindest verzögert werden“, sagt er.
„Gut gemeint heißt bei Labels im Markt des
Maschinen- und Anlagenbaus eben nicht automatisch
gut gemacht.“ So bewerten denn auch
40 Prozent der befragten Unternehmen fremdgeprüfte
Produktlabels als Innovationshemmnis.
Was den Einfluss von
Produktlabels auf die
Kaufentscheidung betrifft,
unterscheidet sich das
Industriegütergeschäft
maßgeblich vom Konsumgütergeschäft.
Fotos: 2008 WITTENSTEIN SE, Freepik
INFO-BOX
Studie basiert auf ordnungspolitischer
Analyse und Unternehmensbefragung
Die ordnungspolitische Prüfung des Handlungsbedarfs
bildet den theoretischen Rahmen der
Studie. Darauf aufbauend wurde eine Unternehmensbefragung
von Maschinen- und Anlagenbauern
sowie ihren Kunden und Lieferanten aus
anderen Industriebranchen sowie aus Dienstleistungsunternehmen
mit insgesamt rund 1.100
Teilnehmern durchgeführt. Das Institut der
deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH hat die
Studie im Auftrag der IMPULS-Stiftung des
Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
e. V. (VDMA) durchgeführt. Die IMPULS-Stiftung
versteht sich als Thinktank für den Maschinen-
und Anlagenbau und den VDMA.
www.impuls-stiftung.de