2017/18 INDUSTRIE-GUIDE 205
Cyberkriminellen die Sorglosigkeit und Neugierde
von Mitarbeitern zunutze und umgehen so
technische Abwehrhürden“, erklärt KPMG-Partner
Michael Schirmbrand. „Aus diesem Grund
müssen Unternehmen in Zukunft vermehrt Faktoren
wie etwa die Unternehmenskultur ins Zentrum
ihrer Sicherheitsüberlegungen stellen.“
„Ein weiterer Trend lautet: Handarbeit statt Gießkannenprinzip.
Die Tendenz geht eindeutig in
Richtung zielgerichteter Angriffe“, ergänzt Gert
Weidinger und verweist damit auf die hohe
Anzahl an Advanced Persistent Threats (APTs),
die bereits 23 Prozent aller Angriffe auf Unternehmen
ausmachen. Man versteht darunter hoch
entwickelte, individualisierte und zielgerichtete
Angriffe auf kritische IT-Infrastrukturen und vertrauliche
Daten von Unternehmen.
Sorgloser Umgang im Internet of Things (IoT)
Die Unternehmen setzen sich zu wenig mit den
Sicherheitsaspekten der Industrie 4.0 auseinander.
40 Prozent geben an, dass sie keinen Überblick
über alle IoT-Geräte im Unternehmen haben. Ein
wirksamer Schutz vor Cyberattacken ist dadurch
unmöglich. Die Bedrohung ist den Unternehmen
jedoch bekannt: Fast alle Unternehmen (99 Prozent)
haben Bedenken im Hinblick auf IoT.
Cyber-Security langsam auf dem Weg zur
Chefsache
„Cyberangriffe gehören zu den gefährlichsten
Sicherheitsrisiken für Unternehmen und Nationen
weltweit“, sagt Tomek. „Das ist den meisten österreichischen
Betrieben mittlerweile bewusst, und sie
setzen sich mit dem Thema Cyber-Security auf
72Prozent aller Unternehmen in Österreich waren in den
letzten zwölf Monaten Opfer einer Cyberattacke.
Fotos: KPMG, Pixabay