Cyberkriminalität ist in Österreich auf dem
Unternehmen ist im Vergleich zum Vorjahr stark
angestiegen – von 49 Prozent auf 72 Prozent.
Große Verschwiegenheit prägt dabei das Bild: Nur
rund ein Drittel (31 Prozent) aller Cyberangriffe
werden gemeldet. Zu diesen Ergebnissen kommt
die aktuelle KPMG-Studie „Cyber Security in
Österreich“, an der knapp 240 Cybersicherheitsexperten
wichtigsten Fakten und Trends zum Thema in
Österreich.
Industrieunternehmen im Visier
„Das Fazit der Studie: Es kann und wird jeden
treffen“, bringt es Andreas Tomek, Partner bei
KPMG, auf den Punkt. „Unternehmen aller
Branchen und Größenordnungen waren laut
Umfrageergebnis von Angriffen aus der virtuellen
204 Kriminelle Machenschaften im virtuellen Raum verursachen mittlerweile Schäden
in Milliardenhöhe. Während traditionelle IT-Sicherheitsvorkehrungen bereits zum
Geschäftsalltag gehören, ist der Schutz von Produktionsanlagen noch weniger verbreitet.
Vormarsch: Die Anzahl der betroffenen
österreichischer Unternehmen teilnahmen.
Die KPMG-Studie präsentiert und analysiert
bereits zum zweiten Mal in Folge die
INDUSTRIE-GUIDE 2017/18
Welt betroffen.“ Negativer Spitzenreiter waren
jedoch Industrieunternehmen: 87 Prozent aller
Unternehmen dieser Branche waren bereits Opfer
von Cyberangriffen. Die Gründe dafür liegen laut
Tomek auf der Hand: „Cyberkriminelle wittern
bei Industrieunternehmen unmittelbaren finanziellen
Erfolg: Denn Angriffe in dieser Branche
können im schlimmsten Fall sogar zum Produktionsstillstand
führen.“
„Cyberangriffe stellen ein schwer kalkulierbares
Risiko dar. Cyber-Security ist nicht mehr länger
nur ein technologisches Problem, sondern auch
eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche
Herausforderung. Wir befinden uns am
Beginn der vierten Industrierevolution und haben
noch nicht aus der dritten gelernt“, so die Einschätzung
von KPMG-Partner Gert Weidinger.
„Und die Annahme, österreichische Unternehmen
seien für internationale Angreifer zu klein, ist ein
Irrtum.“
Faktor Mensch im Fokus
Malware bzw. Ransomware
(90 Pro zent), Phishing
(89 Prozent) und Social Engineering
(47 Prozent) waren
laut Umfrage die häufigsten
Angriffsmethoden in den letzten
zwölf Monaten in Österreich.
„In allen drei Angriffskategorien
machen sich die
Tatort Cyberspace
Industrielle Produktionstechnik gerät zunehmend ins
Visier virtueller Angreifer
BESORGNISERREGENDER TREND
„Handarbeit statt Gießkannenprinzip.
Die Tendenz geht eindeutig in Richtung
zielgerichteter Angriffe.“
Gert Weidinger, Partner bei KPMG