2017/18 INDUSTRIE-GUIDE 233
Soll hingegen zusätzlich zur Drehzahl des Luftmotors
auch die Leistung beziehungsweise das
Drehmoment des Motors verringert werden, dann
empfiehlt es sich, die Zuluft zu drosseln. Neben
der Regulierung der Luftmenge lässt sich die
Drehzahl auch über den Betriebsdruck herabsetzen.
Die technischen Daten der DEPRAGDruckluftantriebe
basieren auf einem Betriebsdruck
von sechs bar. Steht in der Anwendung
jedoch nur ein Fließdruck von fünf bar direkt am
Motor an, dann verliert der Motor 23 Prozent
seiner Leistung. Bei vier bar verringert sich die
Leistung des Motors um 45 Prozent. Jeder
DEPRAG-Druckluftmotor kann beliebig zwischen
vier und 6,3 bar betrieben werden, um die
Drehzahl und das Drehmoment zu regeln. Eine
Reduzierung des Betriebsdrucks kann immer
dann sinnvoll sein, wenn der Druckluftmotor zu
leistungsstark ist.
Eine weitere Einflussgröße ist der ölfreie Betrieb.
Die optimale Lebensdauer und Leistung eines
Druckluftmotors wird bei ein bis zwei Tropfen Öl
auf einen Kubikmeter Luftverbrauch erreicht. Bei
Betrieb ohne Öl ist ein zusätzlicher Leistungsverlust
von zehn bis 20 Prozent einzurechnen.
Der passende Motor für die gewünschte
Funktion
Motoren, die nur für den Betrieb in einer Drehrichtung
konstruiert werden, sind effizienter als umsteuerbare
Motoren. Bei der Festlegung der Drehrichtung
blickt der Pneumatikexperte vom Lufteinlass
aus in Richtung Motorwelle. Das ist bei Elektromotoren
genau umgekehrt. Hier wird die Drehrichtung
mit Blick auf die Motorspindel spezifiziert.
Anschließend wird für die Anwendung der passende
Motor mit den gewünschten Außenteil materialien
ausgewählt. Dann gilt es, diesen in die eigene Konstruktion
zu integrieren. DEPRAG bietet hierzu
verschiedenste Spindelvarianten und individuelle
Befestigungsmöglichkeiten. Im DEPRAG-Motorenprogramm
finden sich zahlreiche Luftmotoren
mit integriertem Planeten-, Schnecken- oder Stirnradgetriebe.
Benötigt die Anwendung zusätzliche
Sicherheit, empfiehlt sich auch die Verwendung
einer zusätzlichen Haltebremse.
Fotos: 2017 Effizienz-Agentur NRW, 2017 thyssenkrupp Steel Europe AG
Mit der weltweit
größten Tuchfilteranlage
für die Sintererzeugung
geht der Industriekonzern
thyssenkrupp
einen entscheidenden
Schritt in Sachen
Abluftreinigung voran.