Design 4.0
Mehr Möglichkeiten für Konstrukteure
In der produzierenden Industrie spielen das Produktdesign und die
Produktentwicklung eine wichtige Rolle, und hier im Speziellen CAD-Software.
Die jüngsten CAD-Lösungen übertrumpfen sich dementsprechend gegenseitig
im Funktionsumfang. Ziel ist eine Verbesserung der Benutzererfahrung.
Weltweit ist Industrie 4.0 beziehungsweise
Industrie ein wichtiges Thema. Je stärker einzelne
Bauteile im Fertigungsprozess jedoch miteinander
kommunizieren sollen, desto intelligenter müssen
dann auch die digitalen Engineering-Daten sein.
Mit dem elektronischen Produktkatalog eCATALOGsolutions
können Komponentenhersteller ihre digitalen
Produktdaten für den Konstruktionsprozess mit
allen notwendigen, intelligenten Informationen
anreichern.
Damit dies auch in der Praxis effektiv gelingt,
haben sich nun namhafte Komponentenhersteller,
wie unter anderem ACE, Festo und SCHUNK,
zum Arbeitskreis Digitaler Zwilling zusammengeschlossen,
werden soll, damit die über den elektronischen
Produktkatalog erzeugten 3D-CAD-Daten im
NX-Format optimal in der Siemens-Simulationssoftware
genutzt werden können.
Softwarelösungen für Simulationen leisten einen
entscheidenden Beitrag auf dem Weg zur Industrie
156 die Digitalisierung der produzierenden
von CADENAS beispielsweise
in dem in Zusammenarbeit mit Siemens
PLM unter anderem ein Standard erarbeitet
Mechatronics Concept Designer (MCD)
4.0 und dem Internet der Dinge (IoT). Der
INDUSTRIE-GUIDE 2017/18
MCD ist dabei eine durchgängige Lösung für die
Automationsentwicklung (integrierte Konstruktion
und kinematische Simulation) innerhalb der
3D-CAD-Software NX. In Verbindung mit dem
sogenannten Digitalen Zwilling können beispielsweise
die Inbetriebnahme technischer Anlagen
vorab virtuell getestet und die Detailabstimmung
der Steuerung digital vorgenommen werden.
Dadurch verkürze sich die Vorlaufzeit bis zum
Anlaufen der Produktion deutlich.
Intelligente Konstruktionsdaten
Die Geometrie eines Bauteils allein sei, wie der
Arbeitskreis betont, für die Konstruktion nicht
ausreichend. Mit eCATALOGsolutions würden
die 3D-CAD-Modelle intelligente Funktionen
erhalten, die über die reine Geometrie hinausgehen.
Zunächst müssten die Bauteile für Simulationen
über kinematische Informationen, wie
beispielsweise Bewegungsrichtung und Freiheitsgrade,
verfügen. Darüber hinaus seien neben
Nozzle- und Anschlussinformationen sowie
Masse zentren der jeweiligen Bauteile auch deren
physikalische Werte und Grenzen, wie die maximal
zulässige Geschwindigkeit, Beschleunigung
und Verzögerung, wichtig.
Text: Thomas N. C. Mach