Innovation durch Kooperation
Schwindende Unternehmensgrenzen eröffnen neue
Möglichkeiten
Durch die zunehmende Komplexität von Wertschöpfung und Wertschöpfungsketten
ist das Innovationsgeschehen immer stärker von Kooperationen über Unternehmensgrenzen
hinweg geprägt. Zudem werden neben anderen Unternehmen
auch Forschungseinrichtungen als Innovationspartner für die Wirtschaft aktuell
immer wichtiger. Doch unternehmensübergreifende Kooperation birgt auch einige
Hürden, die es zu überwinden gilt.
Innovation bringt Schwung, mehr Innovation
bringt mehr Schwung. Doch nicht immer führt
Innovation auch zu mehr Wertschöpfung. Denn
kleine Hürden und Stolpersteine können, gerade
wenn es um unternehmensübergreifende Kooperation
geht, schnell zu großen Problemen führen.
Um hier Abhilfe zu schaffen und Innovation
durch Kooperation zu ermöglichen, haben die
Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und der
Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag
(BWIHK) vor Kurzem ein
Technologie abkommen unterzeichnet.
„Die Unternehmen und Institutionen Baden-
Württembergs und Österreichs sind wirtschaftlich
eng miteinander verbunden. Gerade für österreichische
Unternehmen bietet Baden-Württemberg
mit seiner Industrie, seiner Finanzstärke und seiner
hoch innovativen Wirtschaft ein gewaltiges
Potenzial. Mit dem heute unterzeichneten Technologieabkommen
heben wir die Zusammenarbeit
in den Bereichen Forschung, Technologie
und Innovation auf eine neue Stufe. Nun können
wir noch mehr und noch besser voneinander profitieren“,
sagt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer
Österreich (WKO).
58 INDUSTRIE-GUIDE 2017/18
Text: Thomas N. C. Mach
„Wir wissen aus Umfragen und Gesprächen mit
unseren Unternehmen, dass die Betriebe bei den
Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung
in verschiedenen Bereichen zum Teil
erheblichen Verbesserungsbedarf sehen“, erklärt
BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke. Vor allem
für kleinere Unternehmen werde es „offensichtlich
zunehmend schwieriger“, in Forschung und
Entwicklung zu investieren.
„Wir sind in Baden-Württemberg zwar an der
Spitze bei den Patentanmeldungen, jedoch dominieren
auch hier überwiegend die großen Unternehmen.
Dagegen läuft ein Teil der vielen kleinen
und mittelständischen Unternehmen – die das
Rückgrat unserer Wirtschaft bilden – Gefahr,
beim Thema Innovation abgehängt zu werden.
Wir stellen eine ‚Investi tionsschere‘ bei Forschung
und Entwicklung fest, die momentan am weitesten
bei den kleinen Unternehmen mit weniger als
50 Mitarbeitern geöffnet ist. Und genau deswegen
gilt es, vor allem die kleinen Unternehmen bestmöglich
beim Innovieren zu unterstützen. Wir
müssen die noch brachliegenden Innovationspotenziale
heben. Das Technologieabkommen soll
hierzu einen Beitrag leisten.“