Foto: Gerd Altmann/Pixabay
Das Blockchain-Projekt Refrac Chain ist im Stahlbereich weltweit einzigartig und darauf ausgelegt,
Performanceverträge zwischen RHI Magnesita und Gerdau zu messen.
2021/22 INDUSTRIE-GUIDE 133
vertiefen. Durch das Vorantreiben effizienterer
Workflows und automatisierter Datentransaktionen
erhalten beide Parteien zuverlässig Einblick,
sodass die Agilität bei Entscheidungsfindungen
und das Vertrauen in die Abwicklung
unserer Verträge gestärkt werden.“
NOCH NIE DA GEWESENE NUTZUNG
Für die projektverantwortlichen Experten bei
Criptonomia, Antonio Hoffert und Gleisson de
Assis, handelt es sich dabei um eine noch nie da
gewesene Nutzung von Blockchain in der Stahlindustrie.
Die neue Software führt technische,
rechtliche und kommerzielle Workflows in einer
Schnittstelle zusammen. Weitere Bereiche, in
denen die Blockchain-Technologie zum Einsatz
kommt, sind Logistik und Transport, Versorgung,
Landwirtschaft, Automotive und Energie.
„Blockchain baut eine gemeinsame Vertrauensbasis
auf, mit Validierungsschritten durch verschiedene
Vertreter beider Unternehmen, und
bietet Speicherplatz für Belege in Form von
Bildern, Dokumenten, Text, Videos und Audio.
Dadurch werden Transaktionsrisiken minimiert,
und der Prozess ist prüffähig“, sagt Hoffert.
Transparenz, Sicherheit und Datengenauigkeit
zählen zu den wichtigsten Vorteilen der Plattform.
„Die Blockchain löst die aktuelle Art und
Weise der Vertragsabwicklung ab und ist ein
positiver Schritt in Richtung Dezentralisierung.
Das System erstellt digitale Signaturen, die über
alle Prozessschritte hinweg von beiden Parteien
geprüft und validiert werden können, und verhindert,
dass gelegentlich auftretende Probleme
zu einer Zerreißprobe werden“, sagt der Experte
abschließend.
Laut Antonio Hoffert ist Refrac Chain bereits
die größte dezentrale Anwendung in der Industrie
in Brasilien. Mit dem Ausbau des Projekts
in den nächsten fünf Jahren soll es die weltweit
größte industrielle Blockchain-Anwendung
werden.