Fotos: Tayeb MEZAHDIA/Pixabay (1), Red Hat (2)
2021/22 INDUSTRIE-GUIDE 199
den Netzwerkverbindungen hinsichtlich Bandbreite
oder Latenz. Zudem werden durch die
Reduzierung von Übertragungsverzögerungen
auch Serviceausfälle vermieden.
Und genau dieser Punkt ist für die Umsetzung
künftiger Smart-Car-Szenarien, die eine Connectivity
des Fahrzeugs in die Cloud oder ins
Backend benötigen, zwingend erforderlich. Das
intelligente, vernetzte Auto muss schließlich in
Echtzeit Daten analysieren und Entscheidungen
treffen können. Zudem ist Vehicle-Edge die
Basis eines softwaredefinierten Fahrzeugs, bei
dem Features dynamisch nachgeladen und freigeschaltet
werden können. An einer Vehicle-
Edge-Lösung führt folglich kein Weg vorbei.
Vehicle-Edge-Implementierungen werden zu -
künf tig verschiedenste Anwendungsszenarien in
den drei Bereichen autonomes Fahren und
Fahrerassistenzsysteme, Smart Car und Infotainment
sowie Mobility-Services und Smart
City unterstützen.
DAS MÖGLICHE EINSATZSPEKTRUM UND
NUTZUNGSPOTENZIAL IM ÜBERBLICK
Autonomes Fahren und Fahrerassistenzsysteme
Verwendung von High-Definition-Kartenmaterial
und Geoservices
Intelligentes Fahren
Over-the-Air- und Remote-Software-Updates
für Steuergeräte
Vehicle-2-Vehicle-Kommunikation
Analyse des Fahrerverhaltens
Smart Car und Infotainment
Integration von Connected Services
Predictive Maintenance
Feature on demand
Over-the-Air- und Remote-Software-Updates
für Infotainment-Systeme
Fahrzeugkonfiguration
Mobility-Services und Smart City
Integration von Mobility-Services und Sharing-
Services
Integration von Smart-City-Konzepten zur
Verkehrsoptimierung
Die automobile Zukunft wird somit maßgeblich
von Vehicle-Edge-Implementierungen
gestützt. Sie sind eine Grundvoraussetzung für
die Umsetzung des sogenannten ACES-Konzepts,
das für autonomes Fahren (Autonomous),
Vernetzung (Connected), elektrische Antriebe
(Electrified) und flexible Nutzung (Shared/Services)
steht.
Wenn aber Autos zunehmend vernetzt und
digitalisiert werden, darf eines nicht vergessen
werden: Auch die Anforderungen an die IT
ändern sich. Herkömmliche IT-Architekturen
bieten durch ihre Limitierungen hinsichtlich
Agilität und Flexibilität, Schnelligkeit oder Skalierbarkeit
keine adäquate Basis. Weiterhin gibt
es spezielle Anforderungen im Fahrzeug wie
etwa Functional Safety im Onboard-Bereich.
Für den Fahrzeug-Offboard kann nur eine
Hybrid-Cloud- oder Multi-Cloud-IT-Infrastruktur
die schnelle Bereitstellung von Anwendungen
und Services ermöglichen. Voraussetzung
für Vehicle-Edge ist, dass die Infrastruktur
Synergien zwischen dem Onboard und Offboard
unterstützt, also als gemeinsame horizontale
Plattform fungiert, die vom Fahrzeug bis
zum Rechenzentrum beziehungsweise zur
Cloud eine einheitliche Entwicklungs- und
Betriebserfahrung bietet.
Harald Ruckriegel
ist Chief Technologist of Automotive and
Strategic Business Development Automotive EMEA bei Red Hat.
Nähere Informationen finden Sie unter www.redhat.com. 2