Fotos: Alexander Müller/IV (1), mohamed Hassan/Pixabay (2)
Gestiegene Energie- und Rohstoffkosten erweisen sich zunehmend als Erholungssbremse und
verhindern einen rascheren Abbau der Arbeitslosigkeit.
2021/22 INDUSTRIE-GUIDE 75
gäbe es etwa – analog zu den Corona-Hilfen –
Liquiditätshilfen für besonders betroffene, energieintensive
Unternehmen, Steuer- und Abgabenstundungen,
Vorauszahlungsverzichte oder
auch die zeitlich begrenzte Reduktion energiespezifischer
Abgaben als Handlungsmöglichkeiten.
„Wir profitieren derzeit von einer soliden
Erholungssdynamik und sehen dadurch einen
sehr ermutigenden Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Umso mehr gilt es nun alles zu tun, um
diese erfreuliche Entwicklung stabil zu halten,
indem wir die Liquidität und Investitionsfähigkeit
der Unternehmen vor Unwägbarkeiten
absichern“, so der IV-Generalsekretär.
„Hinter der Überschrift einer fortgesetzten
Konjunkturerholung verbergen sich große
He rausforderungen für die Unternehmen.
Angesichts nach wie vor bestehender Reisebeschränkungen
sind selbst die epidemiologisch
motivierten regulatorischen Beschränkungen
noch nicht zur Gänze überwunden, sodass die
österreichische Exportwirtschaft nicht vor dem
kommenden Jahr mit einer Rückkehr zur Normalität
rechnen kann. Das betrifft insbesondere
den Fernhandel. Kostenseitig sehen sich die
Unternehmen mit enormen Preissteigerungen
für Industrierohstoffe und Energie, zum Teil
auch mit Verfügbarkeitsengpässen bei Intermediärgütern,
insbesondere Halbleitern, aber auch
anderen Vorproduktion, konfrontiert. Und
nicht zuletzt ist der wie erwartet auftretende
Fachkräftemangel nur der Vorbote eines demografischen
Gezeitenwechsels, welcher in den
kommenden Jahren einen allgemeinen Arbeitskräftemangel
mit sich bringen wird“, erklärte
IV-Chefökonom Christian Helmenstein.
2