Die Software-Anbieter setzen alles auf das Cloud-Pferd. Aber auch bei den Anwendern steigt die
Akzeptanz für ERP aus der Wolke.
Unternehmen mit komplexeren Strukturen
(Größe, Standorte/Niederlassungen und/oder
Internationalität) schätzen die geringere Komplexität
der zu betreibenden ERP-Infrastruktur
in Verbindung mit einem deutlich höheren
Maß an Standardisierung und technischer, wirtschaftlicher
sowie oft auch regionaler Skalierbarkeit
des Cloud-Betriebs.
Insbesondere Microsoft und SAP drängen die
Anwender in die Cloud, die Bestandskunden
sollen auf das neue Betriebsmodell setzen und
immer die neueste Version im Einsatz haben.
Eine deutliche Veränderung zum aktuellen Status
wäre dies, ist doch aktuell der letzte Release-
Wechsel gut vier Jahre her, und die Erstinstallation
der eingesetzten Software erfolgte vor mehr
als elf Jahren. Der neue Rhythmus, den beispielsweise
Microsoft mit mindestens halbjährlichen
Updates für die Cloud-Version vorgibt,
222 INDUSTRIE-GUIDE 2021/22
wird nicht nur die Anwender in eine permanente
Einsatzbereitschaft versetzen, sondern auch
Partnerkapazitäten binden.
Ohne Cloud-Anwendungen werden keine
innovativen IT-Anwendungen möglich sein,
darin sind sich die Marktbeobachter einig. Die
großen Anbieter – Hyperscaler genannt – wie
Alibaba, Amazon Web Services (AWS), Google,
IBM, Microsoft, Oracle und SAP arbeiten mit
Hochdruck an möglichst umfassenden Ökosystemen,
auf deren Basis sie Anwenderunternehmen
ihre cloudbasierten Services anbieten. IDC
geht beispielsweise davon aus, dass 70 Prozent
der Produktionsunternehmen im Jahr 2022
cloudbasierte Innovationsplattformen und
Marktplätze nutzen, um industrieübergreifend
und gemeinsam mit Kunden neue Produkte
und Services zu entwickeln, die für die Hälfte
der Neuentwicklungen stehen. Für die IT
1