DENN SIE WISSEN, WAS SIE (NICHT) TUN!
unden fordern mehr Nachhaltigkeit,
soziale und ökologische
Belange werden wichtiger, und
eine immer engagiertere und kritischere
Öffentlichkeit stellt die Zukunftsfähigkeit
von Organisationen ohne Umwelt- und
Gesellschaftsengagement ganz offen infrage.
Unternehmen müssen sich umso mehr
bewusstmachen, welche Risiken auf sie
zukommen. Jene, die beispielsweise die
ESG-Prinzipien berücksichtigen, könnten
künftig von konkreten Vorteilen profitieren –
wie einer besseren Risikobewertung.
Nachhaltig geführte Unternehmen, die die
Kriterien für Umwelt, Gesellschaft und
Unternehmensführung erfüllen, können
zum Beispiel jetzt schon zu günstigeren
Bedingungen Kapital aufnehmen, um Investitionen
zu tätigen. Unternehmen, die beispielsweise
bei der Klimaneutralität nur
langsam vorankommen, riskieren eine
schlechtere ESG-Bewertung.
ESG: DREI BUCHSTABEN, DIE FÜR
ENVIRONMENTAL, SOCIAL, GOVERNANCE
STEHEN UND DEN STANDARD FÜR DAS
„GUTE UNTERNEHMEN“ DER ZUKUNFT
VORGEBEN
Der Gedanke, dass jene Unternehmen, die
ESG-Prinzipien einhalten, auch im Hinblick
auf die Risikobewertung bessere Voraussetzungen
haben, ist folglich für Kreditversicherungen
wichtig. Acredia und Euler
Hermes entwickeln dazu entsprechende
ESG-Entscheidungsparameter, die künftig
166 INDUSTRIE-GUIDE 2021/22
in Risikobewertungen einfließen werden.
Bereits seit dem Pariser Übereinkommen
2015 sind Nachhaltigkeitsrisiken – insbesondere
Klimarisiken – stärker im Bewertungsfokus.
Unter „Nachhaltigkeitsrisiken“
werden Ereignisse und Bedingungen verstanden,
die negative Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie
die Reputation eines Unternehmens haben
könnten.
Bei der Bewertung von Unternehmen sind
Nachfrage, Profitabilität, Liquidität und das
generelle Geschäftsumfeld einer Branche
bekannte, wichtige Kennzahlen. Es geht
dabei um die simple Frage: Was macht ein
Unternehmen zukunftsfähig? Mit den Erfahrungen
aus der Pandemie rücken zudem die
Stabilität von Lieferketten und die Digitalisierungskompetenz
in den Mittelpunkt.
Spätestens mit Vorlage der EU-Klimastrategie
und der europäischen ESG-Taxonomie-
Richtlinie wird sich auch die Einhaltung von
Klimazielen und ESG-Vorgaben stärker auswirken.
Die grundlegende Frage dabei lautet: Was
macht ein nachhaltiges Unternehmen aus?
Welches Unternehmen ist besonders nachhaltig
aufgestellt?
Eine weitere wichtige Bemessungsgrundlage
ist die Bonitätsbewertung im Hinblick
auf Finanzierungsentscheidungen und Drittmittel,
beispielsweise durch Banken. Dass
Kreditentscheidungen auf ESG-Kriterien
basieren, wird immer häufiger zum Standard.
Cyberkriminalität und Data-Risken
K
Die wirtschaftliche Realität bleibt herausfordernd. Faktoren wie der Klimawandel,
die Pandemie oder Engpässe in Lieferketten werden auch in Zukunft zu
Verwerfungen führen– warum nachhaltig geführte Unternehmen im Vorteil sind.