„Identity Management“, der rechtssicheren
Archivierung von Auftrags- und Rechnungsbelegen,
des Nachweises der Gestattung zur
Nutzung personenbezogener Daten oder der
Verwaltung von Seriennummern in Verbindung
mit Produktidentifikation GTIN/NTIN/PPN,
Verfallsdatum sowie Chargennummern. Auf
den Plätzen folgen die Themen der „Software-
Ergonomie“ (45 Prozent) und des „Mobilen
ERP-Einsatzes“ (43 Prozent), bei denen es
durchaus Schnittmengen wie das „Responsive
Design“ gibt, zumindest, wenn es um die Bedienung
der ERP-Lösung über mobile Endgeräte
wie Smartphone oder Tablet geht. Auch im
Zusammenhang mit der mobilen Nutzung von
ERP-Software spielt ein weiterer Trend eine
große Rolle: Die „Echtzeitübertragung mobiler
Daten“ (41 Prozent). Dabei geht es zum einen
sicherlich auch um den performanten Einsatz
der ERP-Software in mobilen Anwendungsszenarien.
Noch wichtiger ist aber sicherlich die
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Möglichkeit, Zustands- und Steuerungsdaten in
Echtzeit im Rahmen der Auftragsabwicklung
verarbeiten zu können. Bewerkstelligt wird dies
durch den Mobilfunkstandard 5G, der sich
derzeit in der frühen Phase der Einführung
befindet und dessen Leistungsfähigkeit im Hinblick
auf die Datenübertragungsrate, die verfügbare
Bandbreite sowie im Hinblick auf Verzögerungen
bei der Datenübertragung (Latenzzeit)
im Vergleich zum Vorgängerstandard 4G völlig
neue Größenordnungen erreicht.
Der fortschreitenden Digitalisierung in den
Unternehmen ist die recht große Bedeutung
zuzuschreiben, die die befragten Unternehmen
dem Schnittstellenmanagement (auch Enterprise
Application Integration) beimessen (ca.
40 Prozent). Die aktuelle Studie zeigt deutlich,
dass sich der ERP-Einsatz auf eine Vielzahl
betrieblicher Aufgaben erstreckt. Insofern leistet
die ERP-Software einen maßgeblichen Beitrag
zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen.
Der Trend hin zu neuen Angeboten von datengetriebenen
Dienstleistungen (sog. Smart Services)
findet offenbar auch im ERP-Umfeld seinen
Niederschlag: Er ist immerhin für 38 Prozent
der Studienteilnehmer sehr relevant. Hintergrund
kann unter anderem sein, dass sich
Geschäftsmodelle bei Smart Services oft deutlich
vom angestammten Geschäft unterscheiden.
Anstatt des Verkaufs von Maschinen wird
dann z. B. „Verfügbarkeit“ oder „Produktivität“
verkauft und nach Leistung abgerechnet. Oder
es wird ein Service zur Optimierung von Dispositionsparametern
per Abonnement oder gar
anteilig nach den erzielten Optimierungseffekten
verrechnet. Da ERP-Software oft auf
bestimmte Auftragsabwicklungslogiken zugeschnitten
ist, stellen derartige Veränderungen
viele ERP-Lösungen vor Herausforderungen.
Mit jeweils unter 30 Prozent landen Trends wie
die „Augmented/Virtual Reality“ (z. B. Einsatz
von Datenbrillen in der Kommissionierung
oder auch bei Montage, Wartung und Instand-
Themen und Trends im ERP-Umfeld mit hoher
Relevanz (Quelle: ERP in der Praxis 2020/2021)