ERP-LÖSUNGEN FÜR DEN
INDUSTRIE-MITTELSTAND
Karsten Sontow von der Trovarit AG beschäftigt sich in seinem Beitrag
mit den besonderen Anforderungen an ERP-Lösungen im industriellen
Mittelstand. Dabei greift er auf Daten aus der aktuellen Studie „ERP in
der Praxis“ zurück.
I
Im industriellen Mittelstand schreiten die Vernetzung von Mensch, Maschine und Software
sowie die damit verbundene nachhaltige, wandelbare, intelligente und effiziente
Produktion voran. Auch die Produktentwicklung, die Logistik und der Kundenkontakt
sind von dieser Verzahnung betroffen. Dementsprechend vielseitig müssen die nötigen
IT-Komponenten sein, damit sowohl die Kommunikation zwischen sämtlichen Produktionsressourcen
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und den Mitarbeitern als auch die selbststeuernde Prozessoptimierung
sowie die automatische Überwachung von Maschinendaten gelingen. Vor diesem Hintergrund
wundert es nicht, dass die Zielsetzungen mittelständischer Unternehmen in
ERP-Projekten ähnlich ambitioniert sind wie jene größerer Unternehmen.
IM ZENTRUM DER SOFTWARE-LANDSCHAFT
In den meisten Unternehmen stehen ERP-Lösungen (Enterprise Resource Planning,
ERP) im Zentrum der betrieblichen Software-Landschaft und damit im Fokus der digitalen
Transformation. Sie werden nahezu flächendeckend von fast allen Unternehmen
eingesetzt und integrieren dabei ein breites Spektrum betrieblicher Aufgabenfelder. Aus
ihrer zentralen Rolle als informationstechnisches Rückgrat des Unternehmens heraus
fungiert ERP-Software als Taktgeber für die Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette,
die Automatisierung von Geschäftsprozessen und die Unterstützung von Entscheidungsprozessen.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden vertikalen und horizontalen
Vernetzung steuert sie sämtliche Prozesse und Anwendungen und integriert sie in den
betriebswirtschaftlichen Kontext des Unternehmens.
Bei der Frage nach der Modernität zeigt sich jedoch, dass die aktuell in den Unternehmen
eingesetzte ERP-Infrastruktur im Durchschnitt elf Jahre alt ist, wobei die ERPSysteme,
die in mittleren und größeren Unternehmen eingesetzt werden, insgesamt sogar
noch älter sind als die in kleineren Unternehmen.