Foto: Christian Mikes
zen (59 %). 57 Prozent sehen Datenschutz und
Sicherheitsbedenken als Herausforderung, und
50 Prozent kritisieren, dass der Digitalisierung
noch immer zu wenig Aufmerksamkeit und
Wichtigkeit in der Unternehmensstrategie beigemessen
wird. An den Regulatorien scheint es
weniger zu liegen (28 %), ebenso an finanziellen
Ressourcen (27 %).
„Wir sehen, dass es bei mehr als der Hälfte der
befragten Pharma-Unternehmen zu keinem
expliziten Know-how-Zuwachs im Bereich
Digitalisierung gekommen ist. Dies bremst die
Umsetzung digitaler Strategien. Die Pandemie
hat deutlich gezeigt, dass agiler Know-how-
Transfer durch externe Expertinnen und Experten
sowie der Aufbau eines Ökosystems, in dem
die Beteiligten ihre jeweiligen Stärken einbringen,
ein erfolgreiches Modell darstellen, um die
digitale Transformation zu beschleunigen,“
stellt Albert Frömel, Industry Lead Health &
Life Sciences von Zühlke Österreich, fest.
DIGITALE ZUKUNFT DER PHARMABRANCHE
Das größte Zukunftspotenzial für digitale Anwendungen
in der Pharmabranche wird vor allem in
der telemedizinischen Integration (23 %) und der
142 INDUSTRIE-GUIDE 2021/22
Digitalisierung im Vertrieb (20 %) gesehen.
Auch in der internen Digitalisierung (19 %)
und bei Care-4.0-Lösungen (17 %) sehen die
Befragten ein großes Zukunftspotenzial.
Strukturell gesehen wird der Wissensaufbau im
Unternehmen gemeinsam mit einer klaren
Digitalisierungsstrategie unter Einbindung aller
Stakeholder eine große Rolle spielen. Möchte
man aus den Ergebnissen der Studie eine konkrete
Handlungsempfehlung ableiten und die
nachhaltige Digitalisierung der Unternehmensprozesse
und -abläufe effektiv vorantreiben,
sollten Vorgehensweisen evaluiert und digital
neu gedacht werden. Hier können auch externe
Expert:innen mit entsprechendem Innovationswissen
unterstützen und wertvollen Input
liefern.
„Die Pharmabranche in Österreich ist dabei,
sich zu digitalisieren. Wenn auch noch nicht alle
Potenziale der Digitalisierung ausgeschöpft
wurden, sehen wir dennoch, dass einige wichtige
Schritte bereits gesetzt wurden. Nun geht es
darum, nachhaltig wirksame Digitalisierungsstrategien
zu definieren und in den Unternehmen
zu verankern“, weiß Ronald Pichler, Head
of Public Affairs & Market Access bei der
PHARMIG.
V.²l.²n.²r. hinten: Ronald Pichler (Pharmig), Siegfried
Meryn (Future Health Lab Vienna, HEALTH.
DIGITALCITY.WIEN, ORF-Gesundheitsbeirat),
Hans Jürgen Bogad (unabhängiger Experte),
Albert Frömel (Zühlke), Nikolaus Kawka (Zühlke);
vorn: Gabriele Jerlich (MedMedia), Helene Prenner
MA (ELGA GmbH), Kristina Maria Brandstetter
MBA (Zühlke)
INFO-BOX
Über die PHARMIG
Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung
der österreichischen Pharmaindustrie.
Derzeit hat der Verband
ca.£120£Mitglieder (Stand Oktober 2021), die
den Medikamentenmarkt zu gut 95£Prozent
abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfi
rmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit
mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen
und sichern durch Qualität
und Innovation den gesellschaftlichen und
medizinischen Fortschritt.
www.pharmig.at