bar, Tausende von Objekten in Echtzeit zu
lokalisieren.
Überhaupt sieht Witrisal große Chancen für die
funkbasierte Ortungstechnologie – ein Forschungsschwerpunkt
seiner Arbeitsgruppe an
der TU Graz. Die Forschenden gehen davon
aus, dass mit der RadioWeaves-Technologie
Güter auf zehn Zentimeter genau geortet werden
können. „Damit lassen sich dreidimensionale
Modelle von Güterströmen realisieren: für
die Produktion und Logistik bis hin zur erweiterten
Realität auf der Verkaufsfläche.“
Das Forschungsprojekt ist Anfang 2021 gestartet.
Bis 2024 möchte das Konsortium einen
ersten Hardware-Demonstrator entwickeln, um
die RadioWeaves-Technologie experimentell
validieren zu können. Witrisal: „6G wird erst
Ende dieses Jahrzehnts spruchreif werden –
doch dann wollen wir sicherstellen, dass der
schnelle drahtlose Zugang dort ist, wo wir ihn
brauchen, wenn wir ihn brauchen.“
„NACH DEM SPIEL IST VOR DEM SPIEL“
Auch bei Silicon Austria Labs (SAL) in Linz
wird bereits jetzt an den grundlegenden Technologien
38 INDUSTRIE-GUIDE 2021/22
für 6G geforscht. Mit dem kürzlich
erfolgten Umzug in neue Labor- und Büroräumlichkeiten
im Science Park 4 werden Team
und Kapazitäten derzeit weiter ausgebaut. SAL,
dessen Mehrheitseigentümerin die Republik
Österreich ist, arbeitet eng mit der JKU sowie
heimischen Unternehmen zusammen: Kooperative
Projekte werden von SAL kofinanziert und
ermöglichen einen unbürokratischen und
schnellen Projektstart.
„Um im globalen Wettbewerb an der Spitze
bestehen zu können, benötigen heimische
Betriebe Forschung auf Weltniveau. Da diese
jedoch sehr kapitalintensiv ist, braucht es sowohl
private als auch öffentliche Investitionen. SAL
wurde gegründet, um Unternehmen mit erstklassigen
Forschungsteams und entsprechender
Infrastruktur zu unterstützen und dadurch Wettbewerbsvorteile
am Weltmarkt zu erzielen“, erklärt
Ingolf Schädler, Vorsitzender des Aufsichtsrats
von SAL und ehemaliger stellvertretender
Sektionschef für Innovation und Telekommunikation
im zuständigen Bundes ministerium.
Geleitet wird SAL in Linz von Thomas Lüftner,
der über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der