DIE ZUKUNFTSFÄHIGE DIGITALE FABRIK
berstes Ziel einer jeden Fabrik ist
seit jeher die kontinuierliche Steigerung
der Produktivität. Durch
die Digitalisierung wird diese Intention
beschleunigt, denn neue Möglichkeiten und
teils disruptive Veränderungen bieten ein
großes Potenzial. Daher müssen die Unternehmen
zwingend am digitalen Wandel partizipieren,
wenn sie nicht den Anschluss
verlieren und langfristig wettbewerbsfähig
bleiben wollen.
In der digitalen Fabrik lässt sich eine Erhöhung
der Produktivität auf unterschiedliche
Weise erreichen. Eine wichtige Rolle spielt
die Flexibilität in der Produktion. In einer
anpassungsfähigen, vollständig vernetzten
Fertigung, die schnell auf neue Anforderungen
und volatile Märkte reagieren kann,
können Stillstandzeiten beispielsweise
durch umfassende Diagnosemöglichkeiten
erheblich reduziert werden, was die Anlagenverfügbarkeit
deutlich steigert. Wurde
zum Beispiel in der Vergangenheit eine Kostensenkung
und damit Produktivitätserhöhung
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über Massenware und große Losgrößen
angestrebt, führen die sich verändernden
Kundenbedürfnisse und der Wunsch
nach mehr Individualität heute zu einem
Umdenken. Kostenvorteile lassen sich hier
lediglich über eine ökonomische Herstellung
kleinster Stückzahlen und die dafür
notwendige Flexibilität erzielen. Des Weiteren
steht die „Idea to Cash“ im Vordergrund:
Wie schnell zahlen sich Investitionen in die
Digitalisierung aus? Darüber hinaus ist ein
Outside-the-Box-Denken erforderlich, um
neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder
Prozesse von Grund auf neu zu gestalten
und so das ganze Potenzial der Digitalisierung
auszuschöpfen. Der Schlüssel zur
erfolgreichen digitalen Fabrik liegt in den
Daten und dem richtigen Mindset. Sie bilden
die Basis, damit Unternehmen von den Vorteilen
– wie unter anderem einer erhöhten
Anlagenverfügbarkeit, ressourcen- und
energiesparenden Fertigungsverfahren
sowie einer höheren Qualität der Prozesse –
profitieren und gleichzeitig die Herausforderungen
der Zeit meistern können.
EFFIZIENTE DATENSAMMLUNG
Das Sammeln von Daten stellt den ersten
Schritt in Richtung einer digitalen Fabrik
dar. Dazu bedarf es einer Lösung, die weder
die CE-Zertifizierung vorhandener Maschinen
noch die Gewährleistung neuer Maschinen
gefährdet. Beim Speichern und Auswerten
der erfassten Daten muss eine Vielzahl
an Schnittstellen berücksichtigt werden,
denn die klassische Trennung von OT- und
O
Durch die Digitalisierung der Produktion am Phoenix Contact-Standort Bad
Pyrmont wurde die Produktivität um mehr als zehn Prozent gesteigert.
Kompakte Nachrüstlösung zur Datensammlung an
bestehenden Anlagen, ergänzt um ein IIoT-Framework
lassen sich Daten überall verfügbar machen.