STANDORTPOLITIK
BLEIBT GEFRAGT
Zwei Drittel des Aufschwungs sind von der Industrie getragen,
die sich einmal mehr als echte Wachstumslokomotive erweist£–
sofern die Rahmenbedingungen stimmen.
Foto: Alexander Müller/IV D
2021/22 INDUSTRIE-GUIDE 9
Das Jahr 2021 liegt fast hinter uns. Es war von
der Erholung der österreichischen Wirtschaft
von den Folgen der Covid-19-Pandemie
geprägt. Diese Erholung setzt sich auch jetzt
noch fort, wenn auch in manchen Branchen
das Vorkrisenniveau bereits wieder erreicht, je
sogar überschritten ist. Die Industrie hat
da ran gewichtigen Anteil. Alle Analysen zeigen
klar und deutlich: Sie ist die Wachstumslokomotive,
der starke Motor, der für rund
zwei Drittel des gesamten Aufschwungs und
der mit ihm einhergehenden Arbeitsplätze
verantwortlich ist. Ebenso klar muss aber sein,
dass das kein Selbstläufer ist. Die Herausforderungen
bleiben groß, Standortpolitik bleibt
gefragt!
HERAUSFORDERUNGEN BEWÄLTIGEN
Das gilt umso mehr, als wir globale ökonomische
Entwicklungen, wie die sich verschärfende
Preissituation im Rohstoff- und Energiebereich,
als kleine Volkswirtschaft naturgemäß nur
wenig beeinflussen können. Zwar sollte sich
dieses konkrete Thema im kommenden Frühjahr
laut Experteneinschätzungen entschärfen.
Dennoch sind wir gut beraten, den Standort
durch geeignete wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen
so aufzustellen, dass unsere Unternehmen
in der Lage sind, solche Herausforderungen
gut zu bewältigen und dabei wettbewerbsfähig
zu bleiben.
WICHTIGE MASSNAHMEN SETZEN
Die Bundesregierung hat bereits wichtige Maßnahmen
umgesetzt bzw. beschlossen. Mit der
Investitionsprämie haben wir etwa wirksame
Anreize für Investitionen und einen bedeutenden
Konjunkturimpuls. Auch die ökosoziale
Steuerreform bringt den Betrieben Entlastung
und eine Stärkung des Eigenkapitals – und
sollte nun rasch umgesetzt werden. Von entscheidender
Bedeutung ist und bleibt die
Bekämpfung des Fachkräftemangels, denn
Wachstumsbremsen dieser Art dürfen wir uns
nicht länger leisten. Und nach wie vor braucht
es ein professionelles Corona-Management und
ein konsequentes Vorantreiben der Impfstrategie,
das uns endlich in die Lage versetzt, die
Pandemie hinter uns zu lassen, um uns anderen
Herausforderungen widmen zu können. Davon
gibt es schließlich mehr als genug.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Georg Knill
Georg Knill,
Präsident der Industriellenvereinigung (IV)
Nähere Informationen finden Sie unter www.iv.at.