Fotos: iStock.com/outline205 (1), Trovarit AG (2)
Dr. Karsten Sontow
ist Vorstand der Trovarit AG.
Nähere Informationen finden Sie unter www.trovarit.com.
2021/22 INDUSTRIE-GUIDE 223
bedeutet diese Entwicklung, dass analytische
Daten über den Produkt- und Asset-Lebens zyklus
essenziell werden und entsprechend generiert,
aber auch verwendet werden müssen.
Für das kommende Jahr prognostiziert IDC,
dass mehr als 90 Prozent der weltweiten Firmen
eine Mischung aus On-Premise-, Private-Cloud-,
mehreren Public-Cloud-Lösungen und Altsystemen
im Einsatz haben werden, um die IT-Infrastruktur
Anforderungen abdecken zu können.
Für das Jahr 2025 rechnet IDC mit einer Konsolidierung
der Systeme, entsprechend fließen
60 Prozent der IT-Infrastruktur-Ausgaben in
Public-Cloud-Anwendungen, und ein Viertel
der IT-Anwendungen basieren auf Public-
Cloud-Services. Auch die Hyperscaler werden
diese Konsolidierung zu spüren bekommen.
Laut IDC-Prognose schon 2023, denn dann
vereinen die Top-fünf-Public-Cloud-Angebote
75 Prozent des Marktvolumens auf sich.
KONSOLIDIERUNG ANGESTREBT
Ziel der Anbieter ist es, anwendungsübergreifende
Funktionalität beispielsweise über die
ERP-Plattform standardisiert und identisch zur
Verfügung stellen zu können. Denn dann werden
Services zur Verfügung gestellt werden
können, die Geschäftsprozesse durch Workflows
bereitstellen. Eine Charakteristik solcher
Plattformen ist eine sogenannte Low-Code-
Entwicklung, die es Anwendern ermöglicht,
funktionale Erweiterungen ihres ERP-Systems
selbst vorzunehmen, ohne großen Entwicklungsaufwand
betreiben zu müssen. Microsofts
Power-Automate- (ehemals Flow) und Power-
Apps-Angebote gehören in diese Kategorie der
Anwendungen.
Es ist davon auszugehen, dass Anwender solche
Angebote honorieren, die einen vermeintlich
einfachen Weg zur funktionalen Erweiterung
der ERP-Systeme anbieten. Damit einher geht
der Trend der Plug-and-Play-Software-Anbindung
– eine möglichst einfache Verbindung der
unterschiedlichen Anwendungen innerhalb
eines Unternehmens. Wenn diese Anwendungen
auf einer gemeinsamen Plattform basieren
und beispielsweise das identische Datenmodell
und die gleiche Geschäftslogik nutzen, ist die
Integration deutlich einfacher herzustellen und
zu pflegen.
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INFO-BOX
Über die Studie
Für die aktuelle Studie „ERP in der Praxis£–
Anwenderzufriedenheit, Nutzen²&²Perspektiven“
haben die Analysten von Trovarit
mehr als 2.000£Anwenderunternehmen aus
dem deutschsprachigen Raum befragt. Die
mittlerweile zum zehnten Mal durchgeführte
Studie weist Zufriedenheitsbewertungen
von über 40£ERP-Lösungen aus.
Mit bisher insgesamt mehr als 17.500£Teilnehmern
ist die Studie der größte anbieterunabhängige
Erfahrungsaustausch unter
ERP-Anwendern. Sie wurde seit 2004 im
Zweijahresrhythmus in Deutschland, Österreich
und der Schweiz durchgeführt. Das
Trovarit-Research-Team wird dabei von einer
internationalen Expertengruppe unterstützt.
In dieser sind u.²a. das Forschungsin stitut
für Rationalisierung (FIR) an der RWTH
Aachen, das Center Enterprise Resource
Planning (CERP), die 2BCS AG (Schweiz)
und Der ERP-Tuner (Österreich) vertreten.
www.trovarit.com/erp-praxis/