„GRÜNER“ WASSERSTOFF
Die Entscheidung ist gefallen: Die erste außerbetriebliche Produktionsanlage
für „grünen“ Wasserstoff in Österreich wird von der Energie
Steiermark im südsteirischen Gabersdorf errichtet.
Foto: Energie Steiermark/SYMBOL M
Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark),
Andreas Bock (Technischer Vorstand
Wolfram), Alex Nieuwpoort (Vorsitzender des
Vorstands Wolfram) und Christian Purrer
(Vorstandssprecher Energie Steiermark)
2021/22 INDUSTRIE-GUIDE 247
Mit einer Investitionssumme von rund zehn
Millionen Euro wird auf einem 10.000 Quadratmeter
großen Areal eine neuartige Erzeugungsanlage
realisiert. Es wird eine Photovoltaik-
Großanlage mit 6.000 Quadratmeter Kollektorfläche
gebaut und mit den Ressourcen einer
bereits bestehenden Biogasanlage kombiniert.
FERTIGSTELLUNG BIS ENDE 2022
„Das ist ein weiterer Schritt unserer umfassenden
Nachhaltigkeitsstrategie. Baubeginn ist das
Frühjahr 2022, eine Fertigstellung ist für das
Jahresende geplant“, so das Vorstandsduo Christian
Purrer und Martin Graf. Jährlich sollen bis
zu 300 Tonnen grüner Wasserstoff produziert
werden. Damit kann ein Wasserstoffauto über
40 Millionen Kilometer zurücklegen. Mit dem
Projekt können bis zu 5.200 Tonnen CO2 jährlich
eingespart werden.
DAS INTERESSE IST GROSS
Das Interesse am grünen Wasserstoff ist groß.
Ein erster Liefervertrag wurde jetzt mit der
Wolfram Bergbau & Hütten AG (Sandvik-Konzern)
unterzeichnet, einem führenden Anbieter
höchstwertiger Pulver auf Basis des Metalls
Wolfram. Das Industrieunternehmen mit Sitz
in St. Martin hat sich eine Menge von 840.000
Kubikmeter Wasserstoff (rund 70 Tonnen) jährlich
gesichert, um seine Produktion ab Oktober
2022 noch nachhaltiger zu machen.
„Der Vertrag mit der Energie Steiermark ermöglicht
uns den Einstieg in den ‚grünen‘ Wasserstoff
und die Stärkung unserer Nachhaltigkeitsstrategie.
Die Nähe unseres eigenen Standorts in
St. Martin im Sulmtal zur Wasserstoffproduktionsanlage
ist ein weiterer Beitrag zur regionalen
Versorgung unserer hochmodernen Metallurgieanlagen“,
so Andreas Bock und Alex Nieuwpoort.
EIN DEUTLICHES SIGNAL
IN SACHEN ENERGIEWENDE
„Mit dieser neuen Produktionsanlage und dem
begleitenden Forschungsprojekt setzen wir
europaweit ein deutliches Signal in Sachen
Energiewende“, so Purrer und Graf, „gleichzeitig
können wir in Kooperation mit dem Klima-
und Energiefonds unsere grüne Partnerschaft
mit der Industrie weiter ausbauen.“