MITTELMASS REICHT NICHT
Ein Gastkommentar von Maria Zesch, Chief Commercial Officer
Businessµ&µDigitalization bei Magenta Telekom.
Ö
Österreich ist, was die Digitalisierung betrifft,
Mittelmaß – zu diesem Ergebnis kommt DESI,
der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft
der EU-Kommission. Dieser verfolgt die
Digitalisierungsfortschritte der EU-Mitgliedsstaaten
und rankt sie anhand von fünf
Schwerpunkten. Österreich liegt auf Rang 13
von 28 und damit nur knapp über dem
EU-Durchschnitt.
Bei der Konnektivität und Integration der Digitaltechnik
hinkt Österreich EU-weit noch hinterher.
Österreichische Unternehmen nutzen
zwar die Möglichkeiten von Cloud-Diensten
oder Big Data, aber nach wie vor nicht in vollem
Umfang. Nachholbedarf hat Österreich
auch bei der Internetnutzung in Form von
Online-Inhalten und Onlinetransaktionen.
Aber es gibt auch Good News: Im Detail zeigt
DESI, dass Österreich beim 5G-Ausbau weit
fortgeschritten ist. Auch beim Humankapital,
also den digitalen Kompetenzen, und den digitalen
öffentlichen Diensten liegen wir immerhin
unter den Top Ten.
Das ist aber noch kein Grund, sich entspannt
zurückzulehnen. Gerade für ein kleines Land
wie Österreich reicht das Mittelmaß nicht. Wir
müssen uns mehr anstrengen und die entsprechenden
Rahmenbedingungen schaffen, damit
ein Stockerlplatz in greifbare Nähe kommt.
Basis jeder Digitalisierung ist das Netz – wobei
es das eine Netz nicht mehr gibt, sondern wir
eher von einer Vielfalt an Netzen sprechen müssen.
Im ländlichen Bereich bringen 5G und
174 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2021
LTE Internet auch in entlegene Täler. In den
Städten sorgt das Glasfaserkabelnetz gemeinsam
mit den anderen Technologien für Breitbandinternet,
und in suburbanen Gebieten versorgen
Hybrid und DSL. Dann kommen schon die
Services und in diesem Zusammenhang die
Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern,
um die besten Lösungen für die jeweilige
Betriebsgröße und den Geschäftsbedarf zu
finden.
Was bisher eher schleppend umgesetzt wurde,
ging im Zuge von Corona schon mal schneller:
Covid-19 hat das digitale Arbeiten etabliert.
Homeoffice wurde großflächig umgesetzt, virtuelle
Besprechungen und Events sind nun die
Regel, und E-Learning-Angebote stellen eine
alltägliche Form der Weiterbildung dar. Seit
dem Lockdown haben wir auch einen enormen
Anstieg an Sprachanrufen erfasst. Zu Spitzenzeiten
waren es sogar 40 Prozent mehr an
geführten Telefonaten und Sprachminuten.
Und der Anstieg durch mobiles Arbeiten hält
an. Die Vorteile der Digitalisierung sind sichtbar
geworden, die einstigen Hürden gesunken.
Magenta Telekom hat rund 120.000 Geschäftskunden
in Österreich, und aus vielen persönlichen
Gesprächen mit unseren Kunden wissen
wir, dass sich die Themen, die diese beschäftigen,
im Prinzip decken: Wie bringe ich meine
Mitarbeiter sicher ins Homeoffice? Wie mache
ich meinen Umsatz? Wie kann ich mir die Digitalisierung
zunutze machen, um meine Unternehmensziele
zu erreichen?