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Viele Firmenleitungen hätten den Wert der IT jetzt erkannt, so Peter Lenz, Managing Director von
T-Systems in Österreich und der Schweiz.
2021 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 87
DASS EIN ÖSTERREICHISCHER MANAGER DIE
VERANTWORTUNG FÜR DIE SCHWEIZ ÜBERTRAGEN
BEKOMMT, IST EHER SELTEN. TROTZ
ALLER GEMEINSAMKEITEN GIBT ES EIN PAAR
UNTERSCHIEDE ZWISCHEN DEN LÄNDERN.
GAB ES EINEN KULTURCLASH – STICHWORT
KÄSEFONDUE KONTRA WIENER SCHNITZEL?
Nein, nicht offensichtlich. Es ist klar, dass es
zwei unterschiedliche Nationen sind und die
Schweizer ein sehr stolzes und selbstbewusstes
Volk sind. Es gab großes Interesse daran, wie
„der Österreicher“ seine Aufgabe angeht. Da wir
sowohl Schweizer als auch Österreicher im
Führungskräfteteam haben, ist es uns sehr gut
gelungen zu zeigen, dass es ein Zusammenschluss
auf Augenhöhe ist und nicht einer versucht,
den anderen zu dominieren.
Was man aber sagen muss: In der Schweiz
herrscht ein wesentlich höheres Lohnniveau vor,
und wir versuchen, mit den tendenziell etwas
günstigeren österreichischen Arbeitskräften, aber
auch mit Near- und zum Teil Offshore-Anteilen
die Schweizer Angebote zu unterstützen, um den
europäischen Marktpreis zu treffen und ein für
den Kunden möglichst attraktives Package zu
schnüren. Die Schweizer Kollegen haben erkannt,
dass ein österreichischer Managing Director keine
Gefahr für sie ist, sondern dass man das Beste
aus beiden Welten zusammenbringen kann.
Was schön war: Ich war früher Konzern-CIO
der ÖBB, und die SBB ist unser größter Kunde
in der Schweiz. Dass die SBB jetzt als Managing
Director einen Ansprechpartner hat, der bereits
in einer Bahn-IT-Verantwortung war, hatte für
die SBB durchaus Charme.
WORAUF HATTEN SIE SICH FÜR 2020 VORBEREITET,
UND WIE HAT SICH DAS JAHR
DURCH DIE PANDEMIE DANN TATSÄCHLICH
DARGESTELLT?
Wir hatten natürlich einen Plan. Schön ist, dass
wir unseren Plan aus dem Herbst 2019 vollin-