anderem auch auf diese Investitionsprämie
gestützt –, dass sich die Unternehmen auf die
neuen Zeiten vorbereiten, wie auch immer die
aussehen werden. Es gibt einen Push in Modernisierung,
Digitalisierung, hybriden Cloud-Szenarien,
der durch die Krise beschleunigt worden
ist. Bei amerikanischen Firmen ist man es
gewohnt, dort zu arbeiten, wo man gerade ist.
Aber in vielen traditionelleren Betrieben ist
Homeoffice früher mit Zeitausgleich oder
Urlaubstagen gleichgesetzt worden. Diese
Wahrnehmung hat sich massiv verändert. Man
hat gesehen, dass die Leute auch zu Hause sehr
effizient arbeiten können. Andererseits ist auch
der eine oder andere auf die Idee gekommen,
dass man den Mitarbeitern, wenn Reisezeiten
wegfallen, auch ein bisschen mehr Arbeit zumuten
kann. Das ist ein gefährliches Thema. Ich
bin auch nicht der Meinung, dass man überhaupt
kein Büro mehr braucht. Es arbeiten
immer noch Menschen mit Menschen zusammen.
Man kann Face-to-Face-Meetings sicher
reduzieren, aber eine Welt ganz ohne würde mir
nicht so viel Spaß machen und würde nicht so
gut funktionieren.
Was ich noch betonen möchte: NetApp ist ein
Channel-fokussiertes Unternehmen. Wir sind –
unabhängig von der Qualität unserer Produkte
– sehr von unseren österreichischen Partnern
abhängig. Ohne sie könnten wir nie diesen
Erfolg haben, den wir sehr genießen. Sehr viel
der Wertschöpfung wird durch unsere Partner
erzeugt.
198 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2021
WAS SIND AUS IHRER PERSPEKTIVE DIE
WICHTIGSTEN STORAGE-TRENDS DER
KOMMENDEN ZEIT?
Es ist eine Kombination. Der Trend wird sicher
in Richtung All-flash (Anm.: Gespeichert wird
dabei auf schnellem-Flash-Speicher und nicht auf
langsameren konventionellen Festplatten) gehen.
Das ist ein Zug, der fährt und nicht langsamer
werden wird. Es wird außerdem Storage-ondemand
Modelle geben, die es ermöglichen,
Storage flexibel zuzukaufen, auch um Spitzen
abzufedern. Das Dritte ist, dass sich der Zugriff
auf Daten adaptieren wird. Insofern, dass man
darüber nachdenkt, wie man auf die Daten
zugreift, wie man den Datenzugriff automatisiert,
wie man es integriert, dass die Daten
überall auf demselben Stand sind, egal ob sie in
einem eigenen Rechenzentrum, vielleicht einer
Österreich-Cloud, zum Teil in einer Public
Cloud liegen. Auch darüber, wie man das optimiert
und welche Methode am günstigsten ist,
wird man sich mehr Gedanken machen. Ganz
wichtig wird auch, wie man seine Daten sichert
und schützt. Zusammengefasst: Der Trend ist
sicher ein End-to-End-hybrides Szenario.
WENN MAN SICH ZURÜCKERINNERT, HIESS
ES EINMAL, DIE CLOUD WÜRDE ALLES EINFACH
UND UNKOMPLIZIERT MACHEN. JETZT
IST SIE DA, UND DIE KOMPLEXITÄT IST
DURCH MULTI- UND HYBRID-CLOUD-MODELLE
NICHT GESUNKEN. DAS ZU ORCHESTRIEREN,
IST DANN WOHL DER NÄCHSTE SCHRITT.
Nummer eins ist: Man ist draufgekommen, dass
nicht alle Cloud-Szenarien so günstig sind. Es
gibt eine Menge Szenarien, die sich wirklich
rechnen, aber nicht alle. Nummer zwei ist: Wir
bei NetApp legen sehr viel Wert auf das Management
der Daten. Für einen Administrator sind
das im Prinzip Mausklicks, ob die Daten bei
ihm im Rechenzentrum liegen oder in einer
Cloud. Er muss einfach einen Überblick über
seine Daten bekommen, einfach den Zustand
„Wenn man in der Digitalisierung
wirklich weiterkommen will und das
seriös machen will, dann muss man
Geld in die Hand nehmen.“
Peter Hermann, Country Manager
bei NetApp Austria