haltlich erfüllt haben. Durch das starke Lebenszeichen
der IT im Pandemiejahr 2020 waren wir
als Systemprovider sehr gefordert, konnten aber
auch mit dem auf Kundenseite gestiegenen
Bedürfnis nach zeitgemäßer IT unsere Geschäftspläne
umsetzen. Man kann durchaus sagen, dass
2020 auch ein Stück weit eine Sternstunde der
Informationstechnologie war, weil viele Unternehmen
erkannt haben, dass IT kein Kostenfaktor
ist, sondern zum Schluss der Business-Enabler
schlechthin war. Ohne IT wäre ab Mitte März
gar nichts mehr gegangen. Das haben viele Firmenleitungen
erkannt, das wirkt sich positiv auf
den Stellenwert der IT und ihrer Akteure aus.
88 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2021
DASS DIE IT EIN BUSINESS-ENABLER UND
NICHT NUR EIN KOSTENFAKTOR IST, SOLLTE
EIGENTLICH SCHON LANGE KLAR SEIN.
SCHADE, DASS ES FÜR DIESE ERKENNTNIS
VIELERORTS SCHEINBAR EINE PANDEMIE
GEBRAUCHT HAT.
Man muss immer beide Seiten sehen. Vielleicht
liegt es auch daran, wie sich die IT bisher verkauft
hat. Man sagt der IT manchmal eine Tendenz
zur Introvertiertheit nach. Vielleicht hat sie
auch jetzt die Chance genutzt, um stark aufzuzeigen,
was sie leisten kann und was man an ihr hat.
WELCHE AUSWIRKUNGEN HATTEN
DIE LETZTEN MONATE AUF T-SYSTEMS
INTERN, UND WIE SIND SIE DAMIT UMGEGANGEN?
Wir haben natürlich alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, bis auf jene, die beispielsweise für
die Aufrechterhaltung des Betriebs des Rechenzentrums
verantwortlich sind, ins Homeoffice
geschickt und sind auch jetzt (Anm.: das Interview
fand Mitte Dezember 2020 statt) mit circa
90 Prozent der Belegschaft im Homeoffice. Wir
haben sehr gut gelernt, mit der Situation umzugehen.
Ich bin aber nach wie vor der Überzeugung,
dass Organisationen wie wir intensiv das
gemeinsame, bereichsübergreifende Arbeiten im
Co-Creation-Prozess aufrechterhalten müssen.
Wir werden daher nie und nimmer unsere
Büroflächen aufgeben, sondern auch in
Zukunft, wenn es wieder möglich ist, die Leute
gezielt zusammenrufen. Wir merken, dass der
Zusammenhalt in der Belegschaft leidet. Ich
halte es für nicht opportun, mit Blick auf die
gesamte Belegschaft von über tausend Leuten in
beiden Ländern, dass wir tausend Freelancer
haben, die sich immer weniger mit dem Unternehmen
identifizieren. Es ist wichtig, den
T-Systems-Familienspirit, der sicher vorherrscht,
zu fördern, um dieses organisatorische
Merkmal wieder stärker ins Bewusstsein zu
bringen. Vor allem der Herbst, als signifikante
Der besonnene Unternehmenslenker
Peter Lenz sitzt auch privat gern am Steuer,
dann geht es allerdings rasanter zur Sache.