
TRENDS & NEWS
LANDWIRTSCHAFT
Bauer is watching the cow
In den heimischen Ställen hat die Technik
und Elektronik zur Überwachung der Tiere
Einzug gehalten. Dabei geht es ebenso
um die Gesundheit wie um das Herdenmanagement.
Ein Trend, der vor allem bei
Nebenerwerbsbetrieben erkennbar sei, so
die Mechatronik Austria GmbH, die das
Angebot der aktuellen Systeme um die
Videobeobachtung und automatisierte
Videoanalyse erweitert hat. Damit können
tierindividuelle, bereits bekannte Parameter,
aber vor allem neue wie Fress-, Liege-
oder Stehzeit, Aufenthaltsorte und Futteraufnahme
über die gesamte Lebensdauer
erfasst werden. Aus diesen Daten kann
dann auch eine Rückverfolgbarkeit der
Produkte von der Geburt bis zur Schlachtung
in Form eines QR-Codes auf der
Verpackung realisiert werden.
NOVEMBER 2021 | NEW BUSINESS 79
Fotos: EM80/Pixabay (4), Mechatronik Austria GmbH (5), Thomas Meyer (6)
für die Daten vorliegen, im Lesen besser
ab. Bei den Mathematikkenntnissen sind
die Ergebnisse unterschiedlicher, wobei
Mädchen in etwa der Hälfte der Länder,
für die Daten vorliegen, besser abschneiden
als ihre männlichen Kollegen. Auch
in Österreich schneiden Mädchen im
Lesen besser ab als Buben. Die internationalen
Zahlen in Bezug auf Mathematik
zeigen, dass der Vorteil der Buben in
Mathematik nicht angeboren ist, sondern
Ergebnis des gesellschaftlich-kulturellen
Umfelds.
Gender-Gap auch in Österreich
Weltweit liegt der Anteil der Frauen in
den Bereichen Wissenschaft, Technologie
Ingenieurwesen und Mathematik
(MINT) in mehr als zwei
Drittel der Länder unter 15%.
Nur 22% der Fachleute für
künstliche Intelligenz weltweit
sind Frauen. Das ist ein massives
Geschlechtergefälle bei denjenigen,
die derzeit die Algorithmen
entwickeln, die unser aller
Leben beeinflussen werden.
Statistiken aus Österreich zeigen,
Volles Potenzial für Mädchen
»Unser aller Ziel muss es sein, dass diese Generation
von Mädchen als digitale Generation ihr volles
Potenzial ausschöpfen kann“«
Corinna Geißler, Leitung Advocacy
dass deutlich weniger Frauen als
Männer ein MINT-Studium abschließen.
Problematisch ist dieser Gender-Gap laut
einer Studie des IHS, weil dadurch wertvolles
Talent für Fachkräfte verloren geht,
um gesellschaftliche Herausforderungen
wie den Klimawandel oder die Digitalisierung
zu bewältigen, und auch deshalb,
weil er in weiterer Folge zu einem Gender-
Pay-Gap führt.
Wie lautet das Fazit?
Es sollte ein besonderer Fokus auf Mädchen
gerichtet werden, denn sie sind nicht
weniger begabt als Buben in Mathematik.
Sie haben – global betrachtet – einen
schlechteren Zugang zum Internet bzw.
zu Endgeräten oder benötigen andere
Herangehensweisen der Wissensvermittlung
in MINT-Fächern. Wichtig ist vor
allem, hier nicht voreingenommen zu
sein, sondern zielgerichtete Maßnahmen
zu entwickeln, die diese „soften“ Faktoren
des Österreichischen Komitees für UNICEF
miteinbeziehen und somit die Chancen
von Mädchen auch in Bezug auf ihre
beru iche Karriere erhöhen. Das ist auch
ein Motor für wirtschaftliches Wachstum
und wettbewerbsfähige Unternehmen
sowie ein nationaler Vorteil. BS
GESUNDHEIT
Wien ist Welthauptstadt der Plasmaproduktion
Mit 58 gespendeten Litern Blutplasma pro 1.000 Einwohner gehören die Österreicher zur
absoluten Weltspitze. Österreich ist allerdings nicht nur „Spendenweltmeister“, sondern
auch Weltspitze in der Produktion von Plasmatherapeutika. Das bedeutet für Wien einen
beträchtlichen Beitrag zur regionalen Wirtschaftsleistung.
Über 1,1 Mrd. Euro beträgt
der Beitrag zum Bruttoregionalprodukt und
sichert damit am Standort Wien allein knapp
9.000 Vollzeit-Arbeitsplätze. Mit 100 Mio.
Euro an Investitionen ist es den hier ansässigen
Unternehmen gelungen, Wien zur Welthauptstadt
der Plasmaproduktion zu entwickeln:
Rund 10% aller weltweit hergestellten
Plasmatherapeutika stammen aus der österreichischen
Hauptstadt.
KONJUNKTUR
Vierte Welle bremst Aufschwung
Das WIFO sieht laut seiner neuen Studie
einen kräftigen Konjunkturaufschwung,
allerdings mit deutlichen sektoralen Unterschieden.
Während er im produzierenden
Bereich zu Materialengpässen führt, sind
viele Kinosäle und
Hotels noch fast
leer. Wuchs die
Wertschöpfung im
2. Quartal in den
krisengeschüttelten
Branchen,
schwächte sich
das Wachstum ab
August wieder ab.
Die neuerliche Covid-19 -Welle wird den
Aufholprozess in bestimmten Dienstleistungsbranchen
ebenso wie die Arbeitsmarktzahlen
abermals dämpfen. Zugleich
wird sich der Preisauftrieb weiter beschleunigen,
während die Geldpolitik
– der neuen Strategie der EZB entsprechend
– expansiv bleibt.
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