ERP-MODERNISIERUNG
Viele bestehende Systeme für Enterprise-Resource-Planning sind mittlerweile
in die Jahre gekommen. Jens Krüger, Chief Product Architect bei
Workday, erläutert Strategien im Umgang mit ERP-Altsystemen.
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Während der Pandemie haben Unternehmen schmerzhaft erfahren, dass sie ihre bestehenden
Strategien und Prozesse verändern müssen. Die Unternehmens-IT war besonders
gefordert, den plötzlichen Umstieg zum digitalen Arbeitsalltag sicher und lückenlos zu
gestalten. Und dabei gleichzeitig dem Management die erforderlichen Betriebs- und
Finanzdaten immer rascher als Entscheidungsgrundlage zu liefern. Dabei hat sich
gezeigt, dass klassische ERP-Systeme oft nicht die Flexibilität und Agilität ermöglichen,
die für die Wettbewerbsfähigkeit in Krisenzeiten notwendig sind. Überlegungen zur
Modernisierung der bestehenden ERP-Systeme stehen bei vielen Unternehmen ganz
oben auf der Prioritätenliste.
UNTERSCHIEDLICHE WEGE DER MODERNISIERUNG
Die Mehrzahl der ERP-Systeme wurde nach der Jahrtausendwende implementiert. Justierungen
an bestehenden ERP-Installationen, Anpassungen und Konfigurationsänderungen
sowie die Erweiterung von einzelnen Funktionen sind beliebte Methoden, um
dem akuten Handlungsdruck entgegenzuwirken. Ebenso denken viele Unternehmen
über einen Release-Wechsel nach, der von Anbietern oft als zwingende Voraussetzung für
einen weiteren Ausbau der ERP-Landschaft betrachtet wird.
Jens Krüger, Chief Product Architect bei Workday, erklärt dazu: „Herkömmliche On-
104 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2022
Premises-ERP-Systeme sind komplex und
unterstützen nur unzureichend eine digitale
Arbeitswelt. Hinzu kommt, dass jede
Änderung an einem bestehenden System
eine Reihe von Ressourcen, ein Budget
und Zeit für die Implementierung erfordert.
Damit wird ein Unternehmen weder
agiler noch stärker im Wettbewerb.“
„Ich glaube, das ERP der Zukunft
wird eine Kombination von echten
Cloud-Domain-spezifi schen
SaaS-Lösungen sein.“
Dr. Jens Krüger, Chief Product
Architect bei Workday
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