2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 151
DANN JETZT EINE FRAGE GANZ OHNE POLITIK.
ZULETZT HAT ZTE SEIN PORTFOLIO IN
ÖSTERREICH DURCH EINE SMARTWATCH
UND WIRELESS-KOPFHÖRER ERWEITERT.
WAS IST FÜR 2022 GEPLANT?
Für uns ist der Consumer-Bereich nach wie vor
sehr spannend, weil dort noch großes Wachstum
möglich ist. Vielleicht nicht im Bereich
mobiler Router, wo wir einen Marktanteil von
rund 45 bis 50 Prozent haben. Wo es Aufholbedarf
gibt, ist bei Consumer-Devices, Smart
Devices oder auch Smartphones. Unser Smartphone
Portfolio wird weiter gestreamlinet. Wir
werden uns weiter speziell im Axon-Premium-
Segment positionieren. Es wird 2022 ein neues
Axon kommen, so viel kann ich verraten.
Da rauf freuen wir uns schon. Zusätzlich werden
wir auch im Bereich Smart Devices einiges tun.
Man muss sich ansehen, welche Needs es gibt
und in welche Richtung der Trend geht.
Wenn man den globalen Markt beobachtet,
glaube ich nicht, dass 2022 generell eine
bahnbrechende Neuerung bei Smartphones zu
erwarten ist. Innovationen enden oft in
Nischenprodukten, wie bei den Foldable Phones.
Das ist zwar eine super Innovation, aber es
ist ein Nischenprodukt geblieben, das nicht
massenmarkttauglich ist, weil es noch zu teuer
und auch noch anfällig ist. Die zweite Innovation
der letzten Zeit war die Under-Screen-
Kamera von ZTE. Die erste Version war noch
nicht perfekt, die neue Version im Axon 30 ist
wirklich super. Es gibt keine Einschränkungen
mehr, und die Kamera ist nun komplett unsichtbar.
Das ist ein Weg, den wir weiter verfolgen
werden und an dem wir in einer unserer Serien
dranbleiben werden. Da wird auch sicher der
eine oder andere Mitbewerber nachziehen. Im
Designbereich wird sich nicht viel ändern,
genauso wie bei der Kapazität der Akkus. Es
gibt dazu auch eine neue Verordnung. Wenn ein
Akku über 6.000 Milliamperestunden hat, werden
die Abgaben sehr teuer.
Ich hoffe, dass sich Neuheiten mittelfristig weiter
durchsetzen werden. Ich glaube nicht, dass
wir mittel- bis langfristig beim Smartphone
bleiben werden. Die vernetzte Welt wird uns
eines anderen belehren. Vielleicht wird es das
Split Device werden, mit Kopfhörer, Uhr und
einer Brille dazu. Who knows? Wenn man alles
in der Cloud hat, sollte es auch möglich sein,
dass man sein privates Profil mitnimmt. Da
wird sich sicher einiges tun.
ICH FÜHRE BALD AUCH EIN INTERVIEW MIT
HERRN WALLNER VON VIVO, EBENFALLS
EINEM CHINESISCHEN PLAYER AM SMARTPHONE
MARKT, DER SEIT KURZEM IN ÖSTERREICH
AKTIV IST. WOLLEN SIE IHM VIELLEICHT
ETWAS AUSRICHTEN?
(lacht) Ich stehe für Wettbewerb, und Wettbewerb
belebt den Markt. Ich freue mich auf ein
herausforderndes Jahr 2022.
INFO-BOX
Zur Person
Christian Woschitz startete seine Karriere
bei der Telekom Austria AG (ehemals
Mobilkom Austria) und bei Telering. Nach
seinem erfolgreichen Master-Abschluss
am Technikum Wien sammelte Woschitz
bei internationalen Unternehmen wie Siemens
und später Nokia Siemens Network
Management erfahrung. 2010 erfolgte der
Einstieg bei ZTE. Nach nur einem Jahr
wurde er mit der Leitung des operativen
Geschäfts für den österreichischen Markt
betraut. Von 2016 bis 2018 verantwortete er
in Italien das größte Infrastrukturprojekt, das
ZTE bis dahin in Europa durchgeführt hatte.
Nach seiner Rückkehr nach Österreich 2018
wurde er CEO der ZTE Austria GmbH. 2021
erfolgte der nächste Karrieresprung, durch
den er nun für ein Gebiet mit rund 110¬Millionen
Einwohnern zuständig ist.
Foto: Roland Rudolph