Werner Kraus, Chief Commercial O© cer
Business, Magenta Telekom
2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 115
„Ich bin davon überzeugt, dass
wir mit dem Internet der Dinge
gerade erst am Anfang stehen.“
dungsfall mit dem Video Assistant Referee, mit
Übertragungen aus allen Stadien, aus verschiedenen
Kamerawinkeln etc., muss alles sehr
schnell und zuverlässig gehen. Das löst man am
besten über Glasfaser. Es kommt immer auf den
Use-Case an.
Was man weltweit sieht, ist, dass überall dort,
wo Glasfaser stark ausgebaut wird, diese Kapazität
auch sofort verwendet wird und man sofort
diese Bandbreiten braucht. Der Markt entsteht
auch durch das Angebot, und der Bedarf an
Bandbreite ist ständig steigend. Wir sehen uns
sehr stark in der Verpflichtung, Österreich digital
fit zu machen, vor allem auch für Unternehmen.
Ich bin wirklich davon überzeugt, dass es,
um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu
erhalten, eine gute Infrastruktur braucht –
sowohl eine Glasfaser- als auch eine Mobilfunkinfrastruktur.
Sonst wird es sehr schwierig werden,
die Geschäftsmodelle, Prozesse und Optimierungsthemen,
die auf alle Industrien und
alle Branchen zukommen, umzusetzen.
VOR KNAPP 15´JAHREN WURDE DAS IPHONE
PRÄSENTIERT. ES WAR ZWAR NICHT DAS
ERSTE SMARTPHONE, ABER ES HAT FÜR DEN
DURCHBRUCH GESORGT. ES WAR REVOLUTIONÄR.
SEITDEM PASSIERT DIE ENTWICKLUNG
GEFÜHLT EHER EVOLUTIONÄR.
WARTET VIELLEICHT IN DER NÄCHSTEN
ZEIT EINE ÄHNLICHE REVOLUTION AUF UNS,
ODER IST SIE SOGAR SCHON IM GANGE?
HABEN IOT UND DAS INDUSTRIAL IOT
VIELLEICHT DIESES
POTENZIAL?
Ja, ich glaube, dass sie das
gleiche Disruptionspotenzial
haben. Guter Vergleich
mit dem Smartphone.
Apple hat ein Ökosystem
geschaffen. Das, was darin
enthalten war, gab es alles
schon. Es gab MP3-Plattformen
für Musik, aber kein iTunes, es gab
Touchscreens, aber nichts, das sich so leicht hat
bedienen lassen, es gab auch mobile Betriebssysteme,
aber keines war so genial durch- und
fertig gedacht wie damals iOS. Wenn man das
mit IoT vergleicht, sind wir bei einem ähnlichen
Thema angelangt. IoT war in den letzten
Jahren von extrem guten und fortschrittlichen
Projekten geprägt, aber keines war wirklich von
Ende zu Ende ganz schlüssig. Entweder hat die
Usability nicht gepasst oder die Wertschöpfungskette
nicht zu hundert Prozent, oder die
Sensoren haben nicht mit der Connectivity
zusammengespielt oder die Connectivity nicht
mit dem Device-Management, das Device-
Foto: Magenta Telekom/Marlena König