ZEIT FÜR VERÄNDERUNG
Künstliche Intelligenz schlägt auch im Gesundheitswesen Wellen.
Die Menschen möchten aktiv erfahren, wie sie gesund bleiben können.
KI macht ihnen das leichter als je zuvor.
W
Wenn Ihnen künstliche Intelligenz (KI) kein
Begriff ist, sollten Sie sich dringend einlesen.
Und falls Sie nicht wenigstens versucht haben,
KI in Ihr Geschäftsmodell einzubinden, dient
Ihnen dieser Artikel vielleicht als Anstoß dazu.
Obwohl das Konzept dahinter seinen Ursprung
in der Technologiebranche hat, erfreut sich KI
in vielen Branchen zunehmender Beliebtheit.
Auch im Gesundheitswesen werden zusehends
neue Wege eingeschlagen, die KI beinhalten.
Obwohl sich die Technologie noch in einem
relativ frühen Entwicklungsstadium befindet,
schlägt sie Wellen im Gesundheitswesen.
PATIENTEN-EMPOWERMENT MITTELS KI
Etwas, das mir und Medicus AI besonders am
Herzen liegt, ist das sogenannte Patienten-
Empowerment, das stark von der KI profitiert.
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, dreht es sich
beim Patienten-Empowerment darum, dass
Menschen mehr Kontrolle über Entscheidungen
und Handlungen erhalten, die ihre Gesundheit
betreffen. Wenn Patienten mehr Macht über
Entscheidungen erhalten, die sich auf die eigene
208 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2022
Gesundheit auswirken, haben sie automatisch
mehr Kontrolle darüber. Das wiederum führt
nachweislich zu besseren gesundheitlichen
Ergebnissen, wie in einem White Paper von
Bailo, Vergani und Pravettoni, veröffentlicht von
den US National Institutes of Health, ausgeführt
wurde. Dank KI wird der Weg zur Stärkung der
Eigenverantwortung des Patienten von Tag zu
Tag einfacher – eine low hanging fruit im immer
größer werdenden Feld der Vorteile der KI.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND
GESUNDHEITSKOMPETENZ
Das Patienten-Empowerment fußt auf den
dynamischen Säulen des Gesundheitswesens,
wie unter anderem der persönlichen Gesundheitskompetenz.
Die Centers for Disease Control
and Prevention (CDC) in den USA definieren
persönliche Gesundheitskompetenz als „das
Maß, in dem der Einzelne in der Lage ist,
Informationen und Dienste zu finden, zu
begreifen und zu nutzen, die nötig sind, um
gesundheitsbezogene Entscheidungen und
Maßnahmen für sich selbst und andere zu treffen
bzw. zu ergreifen“. Man könnte annehmen,
dass diese Definition überholt sei, dass im Zeitalter
leistungsstarker Suchmaschinen wie Google
jeder in der Lage sein müsste, ein paar Wörter
einzugeben und sich umfassend zu informieren.
Das ist zwar nicht unwahr, stellt aber eine allzu
vereinfachte, irreführende Wahrnehmung der
Realität dar. Natürlich „weiß“ Google so gut wie
alles, aber genau darin liegt auch das Problem –
„Suchmaschinen wissen nichts über die
individuelle Krankengeschichte, über Allergien,
über das persönliche Umfeld oder den
Lebensstil.“
Dr. Baher Al Hakim, CEO Medicus AI