Foto: Universität für Weiterbildung Krems/Andrea Reischer
2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 127
nehmen IT- und sicherheitstechnisch zu lösen
sind. Andere Themen sind IoT-Security, vor
allem im produzierenden Bereich, sowie das
zunehmende Engagement von Unternehmen,
mittels Datenanalyse durch KI Sicherheitsprobleme
frühzeitig zu identifizieren. Ransomware
wird weiter Probleme machen und dazu führen,
dass Unternehmen aller Größenordnungen weiterhin
in die Aufrüstung investieren müssen,
um nicht zum Opfer eines solchen Angriffs zu
werden. Da Ransomware als gemanagter Service
angeboten wird, ist die Eintrittsproblematik für
Erpresser massiv gesenkt worden.
IN AKTUELLEN FORSCHUNGSPROJEKTEN
ERFORSCHEN SIE, WIE MAN FAKE-NEWS
MITTELS KI BEIKOMMEN KANN. WELCHE
MÖGLICHKEITEN GIBT ES DA KONKRET?
Da Desinformationen über viele Wege an die
Zielgruppen gelangen, gibt es auch viele Wege,
diesen zu begegnen. Manipulierte Videos, Fotos
und Texte lassen sich durch technische Analysen
identifizieren. Schwierig wird es dort, wo aus
unterschiedlichen, in sich wahren Aussagen,
kombiniert mit einer großen Medienvielfalt,
eine gesamtheitliche Falschinformation entsteht.
Künstliche Intelligenz kann hier für Verbesserung
sorgen. Der alleinige Einsatz von
Technologie wird das Problem aber nicht lösen
und muss daher von Bewusstseinsbildung
begleitet werden.
WIE ENTWICKELN SICH DER BEDARF UND DAS
ANGEBOT AN CYBERSECURITY-EXPERTEN?
Durch das extreme Wachstum der elektronischen
Möglichkeiten, zunehmende Vernetzung,
Digitalisierung aller Bereiche, IoT, autonome
Systeme, künstliche Intelligenz und viele weitere
Entwicklungen, die gerade in Erprobung oder
Umsetzung sind, wird immer mehr Expertise
benötigt. Ausbildung zu allen Themen ist vorhanden,
aber die Nachfrage bleibt überschaubar.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der
Bedarf sehr hoch ist, aber das Angebot, also
Expertinnen und Experten, ist sehr überschaubar.
Der problemlose Umgang mit elektronischen
Geräten, den viele Menschen bereits ab
frühester Kindheit pflegen, bringt diese trotzdem
nicht dazu, sich für eine IT-Ausbildung zu
interessieren, trotz aller Aspekte, die dafür sprechen
würden. Es gibt viele spannende Ideen in
diesem Bereich, die alle darauf setzen, sehr früh
in der Schule mit entsprechender Vermittlungsarbeit
zu beginnen.
WAS MÜSSTE GETAN WERDEN, DAMIT DER
BEDARF GEDECKT WERDEN KANN?
Weiterbildung wurde in den vergangenen
20 Jahren zum Erfolgsfaktor, sowohl persönlich
als auch für die Unternehmen. Die erworbenen
Kompetenzen sind eine Steigerung des individuellen,
persönlichen „Marktwerts“ sowie des
Know-hows des Unternehmens. Weiterbildung
hilft, Ineffizienz und Ineffektivität abzustellen,
sie hilft, innovativ zu sein, und sie unterstützt
das Unternehmen nachhaltig. Idealerweise
verteilen diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
das Wissen intern. Damit wird Wissen
und Weiterbildung zum Alleinstellungsmerkmal
des Unternehmens. Die Masterthesen der
Programme „Security & Safety Management“
sowie „Executive Management in Security Business,
MBA“ werden zu einem unter nehmensrelevanten
Thema verfasst. So ist die Praxisnähe
gegeben.
Ein weiterer, wesentlicher Faktor ist die Netzwerkbildung.
Es ist nirgends so leicht und
schnell möglich, gute und funktionierende
Netzwerke aufzubauen. Das funktioniert auch
in Corona-Zeiten und wird in Zeiten des
E-Learnings speziell unterstützt. Diese Vertrauensebene
bleibt über viele Jahre stabil und wird
in vielen Fällen ausgebaut. Da die Studierenden
mitten im Berufsleben stehen, wissen sie auch
sehr genau, wie wichtig ein breites und funktionierendes
Netzwerk ist.