gewesen. Ich bin ein großer Befürworter davon,
ergebnisorientiert zu arbeiten und nicht Location
orientiert.
APROPOS LOCATION. WAS BEDEUTET DIE
ZUSÄTZLICHE VERANTWORTUNG, DIE SIE
ÜBERNOMMEN HABEN, FÜR DEN ZTE-STANDORT
IN ÖSTERREICH?
Früher waren wir gesplittet. Die verschiedenen
Departments, die für Central Eastern Europe
zuständig waren, wie HR, Finanz, Legal, habe
ich zusammengezogen und das Management
der kompletten Region nach Österreich
gebracht. Das stärkt den Standort. Wir hatten
schon immer ein sehr gutes Standing im Konzern,
aber jetzt sind wir noch mehr zu
einer Europa-Zentrale geworden.
Es ist wichtig zu unterstreichen, dass
sich der Konzern sehr genau überlegt,
warum er das in Österreich machen
will – weil eben auch die Rahmenbedingungen
sehr gut sind. Österreich hat in
der Vergangenheit sehr viel für den
Standort getan. Auch das neue Telekomgesetz
ist sehr wichtig für den
„Es ist einfach nicht zielführend, wenn politisch
Standort, denn es gibt Investitions sicherheit.
Das ist für die Netzbetreiber wichtig und auch
für uns als Ausstatter.
WEIL SIE GERADE DAS NEUE TELEKOMMUNIKATIONSGESETZ
ANGESPROCHEN HABEN,
DAS IM NOVEMBER IN KRAFT GETRETEN IST:
ZTE HAT DAZU EINE UMFASSENDE STELLUNGNAHME
ABGEGEBEN. SIND SIE MIT DEM
ENDERGEBNIS AUS UNTERNEHMENSSICHT
ZUFRIEDEN?
Man kann alles immer noch ein bisschen besser
machen. Aber grundsätzlich ist es sehr gut
gelungen. Mein Dank gilt allen Kooperationspartnern
für die Möglichkeit, dazu Stellung zu
beziehen. In Österreich hat man es gut geschafft,
Technologie nicht zu politisieren. Politik und
Technologie gehören getrennt, und das hat man
146 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2022
gut implementiert. Uns war wichtig, dass es
klare Rahmenbedingungen geben muss, die für
jeden zu gelten haben.
Man sollte Unternehmen nicht wegen ihrer
Herkunft benachteiligen. Das ist ein wichtiger
Ansatz, damit man in Österreich mit der Digitalisierung
und den 5G-Roll-outs vorankommt.
Das ist nicht nur für unser Geschäft, sondern
für mich als Europäer auch deswegen wichtig,
weil man den Standort auch im Bereich der
digitalen Transformation und 5G stärkt. Das ist
super gelungen, und man hört auch schon für
2022, dass bereits Investitionen anstehen – auch
bei Glasfaser, wo wir in Österreich noch weit
hinterher sind.
eingeschränkt wird. Das bremst Investitionen
und bringt Unsicherheiten. Unsicherheit
ist für Innovation immer schlecht.“
Christian Woschitz, President Central
Eastern Europe, ZTE
Im Bereich von 5G hat Österreich einen großen
Schritt nach vorn gemacht. Die Roll-outs laufen.
Es gibt Erleichterungen bei den Verfahren
für Standortfreigaben, was für die Netzbetreiber
sehr wichtig ist. Österreich ist vielleicht ein
kleines Land, aber es hat eines der besten Mobilfunknetze
in Europa, sowohl von der Abdeckung
als auch von der Performance, und ist am
wettbewerbsfähigsten, was den Endkundenpreis
betrifft. Die Angebote, die in Österreich auf
dem Tisch liegen, sind sensationell im Vergleich
zu anderen europäischen Ländern. Dafür haben
auch wir in den letzten zwölf Jahren gemeinsam
mit unseren Partnern einen Beitrag geleistet.
Wir haben 2010 ein Wettrennen gestartet, als
innerhalb von 13 Monaten ein neues Netz mit
super Performance da war. Das hat Motivation
in den Markt gebracht. Das Gleiche muss jetzt