allerdings ein Trend zu Services und Dienstleistungen
ab. „Bei PÖTTINGER setzen wir
speziell bei den Schnittstellen mit unseren
Stakeholdern auf die Cloud, etwa bei Lieferanten
oder Kundenportalen. Denn wir
glauben, dass für uns eine hybride Version
mit Cloud- und On-Premise-Lösungen die
beste Variante ist. Wir setzen die Cloud dort
ein, wo sie für uns sinnvoll ist, also wo es um
Big-Data-Analysen und die entsprechenden
Kapazitäten geht“, sagt Gerhard Wagner.
100 PROZENT FREECOOLING
Im Rahmen des Unternehmensprojekts
„Arbeitswelt 2015“ wurde das alte
PÖTTINGER- Rechenzentrum in Sachen
Energieeffizienz umgerüstet. Zum Einsatz
kam ein im Freien aufgestellter Chiller, der
die Umgebungstemperatur zur Kühlung des
Kühlmediums der verwendeten Rittal LCPs
nützt. Im Alpenraum ist diese Variante sehr
effizient. Denn hier liegt die durchschnittliche
Jahrestemperatur bei ca. 9 °C. Das
bedeutet, man kann rund die Hälfte des Jahres
die freie Kühlung verwenden. „Im Winter
nützen wir das Freecooling zu 100 Prozent,
nur in den heißen Sommermonaten läuft hin
und wieder der Kompressor“, freut sich
18 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2022
Benedikt Hartl. Um Energieeffizienz ging es
auch beim neuen Backup-Rechenzentrum in
Taufkirchen. Dieses befindet sich im
Er satzteil-Logistikcenter des Unternehmens,
und es ist der richtige Ort für die Errichtung
des Ausfallsrechenzentrums. Aufgrund der
dort schon benötigten Netzwerkinfrastruktur
gab es bereits den Raum für die Aufstellung
der neuen Racks. Zu den vorhandenen
zwei TS-IT-Racks kamen noch drei weitere
mit jeweils drei LCP-DX-Geräten mit 12 kW
Leistung dazu, die sich ideal für die Kühlung
von kleinen und mittleren IT-Anwendungen
eignen. Das LCP saugt die Luft seitlich an
der Rückseite der Serverschränke ab, kühlt
diese über Hochleistungs-Kompaktregister
ab und bläst die abgekühlte Luft wieder
seitlich in den vorderen Teil des Serverschranks.
Die aufgenommene Wärmeenergie
wird am Standort von zwei vor dem
Raum aufgestellten externen Verflüssigern
an die Umgebung abgegeben. Das bedeutet:
kein Aufheizen des Backup-Zentrums.
Ergänzt wird das Equipment durch eine
Rittal- Stromverteilung, eine USV sowie eine
Löschanlage. „Den bereits vorhandenen
Doppelboden verwenden wir im Grunde
nicht für die Klimatisierung, sondern nur als
‚luxuriösen’ Kabelkanal. Wir wollten die
Netzwerkkabel von den Kälte- und Stromleitungen
trennen, die im Doppelboden
untergebracht sind“, erklärt Benedikt Hartl.
KÜNFTIG ÜBER 70 KW
WÄRMEABFUHR PRO RACK
Wasser im Schrank gehört zu den größten
Alpträumen der IT-Welt. Schon vor 20 Jahren,
als die flüssigkeitsgekühlten Systeme
in den Rechenzentren Einzug gehalten
haben, waren die Bedenken groß. Aber die
Vorteile, die sich in Sachen Energieeffizienz
durch die rackbasierte Klimatisierung ergeben
haben, sowie die Sicherheit der Syste-
Zur Überwachung der verschiedenen Sensoren in den
Racks kommt das CMC III zum Einsatz.