VOLLE KONTROLLE
Mit einer Continuous-Audit-Application auf Blockchain-Basis, die jeder
internen und externen Wirtschaftsprüfung standhält, sorgt die Linzer
Softwareschmiede hae.sh für Furore. Investoren haben das Potenzial
dahinter bereits erkannt.
Foto: hae.sh D
Die hae.sh-Gründer Sebastian Holler, Nicolas
Kirchmayr und Stefan Lew
2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 167
Das junge Unternehmen hae.sh unterstützt
Unternehmen dabei, ihre Kontroll- und Prüfprozesse
zu modernisieren, zu perfektionieren
und nicht zuletzt in weiten Teilen zu automatisieren.
Es arbeitet an einer Continuous-Audit
Application (kontinuierliche Prüfungsanwendung)
auf Blockchain-Basis, die jeder internen
und externen Wirtschaftsprüfung standhält
und trotzdem einfach zu handhaben ist. Ziel ist,
interne Kontrollsysteme für große und kleine
Unternehmen leicht zugänglich zu machen.
In dem Softwareprodukt DICE. (Digital Internal
Control Environment) liegt Potenzial, um
überkommene Regeln in der Wirtschaft grundlegend
zu verändern: Beispielsweise endet bei
den meisten börsennotierten Unternehmen das
Geschäftsjahr am 31. Dezember, aber die
geprüften Jahresabschlüsse werden oft erst
Monate später fertiggestellt und veröffentlicht.
In einem Geschäftsumfeld, in dem sich Schlagzeilen
und Trends rasch ändern können, ist
diese Verzögerung problematisch.
Das Softwareprodukt DICE. digitalisiert und
automatisiert Kontroll- und Prüfprozesse und
macht sie gleichzeitig fälschungssicher. Dabei
nutzt hae.sh Blockchain-Technologie, um
Nachvollziehbarkeit und Fälschungssicherheit
des Systems zu gewährleisten. „Langfristig entstehen
mit DICE. gänzlich neue Anwendungen.
Interne Kontrollsysteme werden skalierbar,
denn Themen wie etwa ESG-Standards (Environment,
Corporate Social Responsibility, Corporate
Governance) erfordern in Zukunft einen
massiven Kontrollaufwand. Das interne
Kontroll system minimiert aber nicht nur die
eigenen Risiken: Nachdem der Blockchain-
Verlauf im Nachhinein nicht veränderbar ist,
erhöht sich auch die Glaubwürdigkeit bei
Behörden und Wirtschaftsprüfern“, so Sebastian
Holler, Nicolas Kirchmayr und Stefan Lew,
die hae.sh 2020 gegründet haben.
Das Potenzial von hae.sh wird wahrgenommen:
Die Linzer Softwareschmiede hat kürzlich in
einer Finanzierungsrunde 1,3 Millionen Euro
eingesammelt – eine der größten Seed-Finanzierungen
der jüngeren Vergangenheit in Österreich.
Mit dem Geld will das Unternehmen schneller
wachsen und vor allem in Produktentwicklung
und den Ausbau des Teams investieren.
www.hae.sh