Fotos: Workday (1), Markus Winkler/Pixabay (2)
Justierungen am bestehenden System oder gleich ein Release-Wechsel? Fest steht: Die Mehrzahl der
ERP-Systeme wurde nach der Jahrtausendwende implementiert.
2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 105
Eine weitere Strategie besteht darin, eine Art
Digitalisierungs-Layer über klassische ERPAnwendungen
zu legen. Dabei werden die
Daten aus den transaktionalen Systemen
genutzt, während die Workflows in einem darüberliegenden
System passieren. „Solche Low-
Code-Plattformen sind für manche attraktiv,
weil sie eine Fülle von Integrationsfunktionen
und Programmier- und IAM-Tools bieten“,
erklärt Krüger. „Sie können für die nächsten
Jahre hilfreich sein. Sie ersetzen allerdings nicht
die Kernaufgabe für die Zukunft: die Prozesse
im Unternehmen zu verändern und zu digitalisieren.“
CUSTOMIZING ALS FORTSCHRITTSBREMSE
Unternehmen haben nicht nur viel Budget und
Zeit bei der ERP-Einführung aufgewendet,
sondern meist auch für die individuelle Anpassung
von ERP-Standardprozessen. Krüger dazu:
„In vielen Fällen findet ein ERP-Customizing
statt, doch meiner Erfahrung nach ist in diesen
Fällen ein Standardprozess oft die bessere Alternative,
wie zum Beispiel beim Onboarding-
Prozess in der HR.“
In vielen Unternehmen ist die IT-Infrastruktur
zudem stark fragmentiert, weil Fachabteilungen
ihre eigene Software einsetzen möchten. Solche
Insellösungen führen in der Regel zu Datensilos.
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