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ermöglichen, unangreifbar für Hacker:innen.
Dies könnte zu besserem Schutz vor Betrug bei
Transaktionen führen und auch die Sprach- und
Datenkommunikation vor Störungen und
Abhörmaßnahmen schützen.“ Sie stellt fest: „All
diese Möglichkeiten würden das Internet, wie wir
es heute kennen und nutzen, neu erfinden.“
CHIPKRISE: WOHER NEHMEN UND NICHT¨…
Durch die Covid-19-Krise kam es bereits im
Herbst 2020 weltweit zu Lieferengpässen bei
Mikroprozessoren. Auch 2021 kämpfte die Halbleiterindustrie
mit Lieferschwierigkeiten. Laut
den Vorhersagen von Deloitte sieht es für 2022
aber besser aus: Die Nachfrage nach vor allem
lokal hergestellten Chips sei zwar unverändert
hoch, allerdings werde sich die Lage langsam
beruhigen und der Druck am Markt etwas
abnehmen. „Während Kunden heuer im Durchschnitt
zwischen 20 und 52 Wochen auf Halbleiter
aller Art warten und somit Einnahmenverluste
hinnehmen mussten, wird sich die Lieferzeit
Ende 2022 auf voraussichtlich zehn bis
20 Wochen verkürzen. Anfang 2023 sollte die
Branche nach aktuellem Stand wieder im Gleichgewicht
sein“, betont Nikola Süssl.
28 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2022
Nicht ganz so optimistisch sieht die Strategieberatung
Roland Berger die Lage – zumindest für
die derzeit einmal mehr besonders stark gebeutelte
Automobilindustrie. In der Studie „Steering
through the semiconductor crisis. A sustained
structural disruption requires strategic responses
by the automotive industry“ stellt sie fest, dass
sich die Autobauer, aber auch andere Branchen
durchaus länger auf eine Halbleiterknappheit
einstellen müssen. Der größte Mangel herrscht
bei den Chips der älteren Generationen, die in
der Autobranche hauptsächlich eingesetzt werden.
Zusätzliche Fertigungskapazitäten werden
jedoch vorrangig in neueren Generationen aufgebaut
und bringen somit kaum Entlastung. „Die
Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage
von Halbleitern wird immer größer“, sagt Michael
Alexander, Partner bei Roland Berger. „Eine
baldige Besserung ist nicht in Sicht. Denn der
Engpass hat strukturelle Gründe, die in der aktuellen
Ausgestaltung der Lieferketten liegen. Die
Knappheit der Chips wird bis in das Jahr 2023 –
und wahrscheinlich darüber hinaus – bestehen
bleiben. Die angekündigten zusätzlichen Kapazitäten
reichen nicht aus, um den Bedarf zu
decken.“