Fotos: mohamed Hassan/Pixabay (1), prodata (2)
2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 73
Wenn Ihr Unternehmen nur über Standardprozesse
verfügt, kommen Sie mit dieser Variante
womöglich gut zurecht. Jedoch gilt es zu bedenken,
dass weniger Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten
zur Verfügung stehen. Zudem
wird nur eine begrenzte Anzahl von Branchen
und Sprachen unterstützt. Unbedingt zu bedenken
ist auch, dass lediglich mit Greenfield
(komplette Neuinstallation ohne Altdatenmigration)
ein Weg in die Public Cloud führt. Für
viele ist das ein klares Ausschlusskriterium.
DIE PRIVATE CLOUD
(HANA ENTERPRISE CLOUD)
Im Gegensatz zur Public Edition, bei der jeder
Kunde dieselbe Cloud nutzt, verfügt man bei
der Private Edition über eine eigene virtuelle
private Cloud. Der Vorteil: mehr Flexibilität
und Einfluss auf das SAP-System. Während in
der Public Cloud Software-Updates nach dem
Zeitplan der SAP automatisch eingespielt werden,
kann dies bei der Private Edition eigenständig
geplant werden. Außerdem können Sie
mit bestehenden Daten aus Ihrem alten ECC-
6.0-System auf die S/4 Privat Cloud migrieren.
In der Private Edition sind zudem Codemodifizierungen,
Erweiterungen und die Implementierung
von Drittanbieter-Add-ons wie z. B. die
prodata-Add-ons für Zoll und Außenhandel,
möglich.
Der große Nachteil aller Cloud-Varianten: Sensible
Unternehmensdaten liegen in einer Cloud,
und mangelnde Flexibilität und Kontrollmöglichkeiten
müssen, zumindest in der kostengünstigeren
Public Cloud, in Kauf genommen
werden. Unternehmen, die auf Datenschutz
und Prozessoptimierungen großen Wert legen,
geben daher der On-Premise-Variante klar den
Vorzug. Wer mit der Speicherung seiner Unternehmensdaten
in der Cloud leben kann, für den
ist die neue Private Edition eine interessante
Option.
DIE HYBRID-OPTION
Bei der Hybrid-Option handelt es sich um eine
Mischform, bei der der Cloud-Provider Netzwerk,
Storage, Server und Virtualisierung übernimmt.
Das Unternehmen entscheidet, ob es
mit der Variante Platform as a Service (PaaS)
nur Anwendungen und Daten selbst verwaltet
oder lieber mit Infrastructure as a Service (IaaS)
auch Laufzeit, Middleware und Betriebssystem
kontrolliert. In beiden Fällen muss sich der
Kunde zwischen der Public oder Private Cloud
entscheiden. Die ausgelagerten Aufgaben übernimmt
dann beispielsweise ein SAP-Partner für
das Unternehmen.
RISE WITH SAP
RISE with SAP nennt sich der neue Service der
SAP, um Unternehmen in ihren Transformationsprozessen
optimal zu unterstützen und den
Umstieg in die Cloud zu erleichtern. Mit Business
Transformation as a Service bietet SAP
beispielsweise im Zuge einer S/4HANA-Migration
eine kundenindividuelle Gesamtstrategie,
die nicht nur auf das einzelne Projekt, sondern
auf alle Bereiche und Prozesse eines Unternehmens
abzielt. Dem Kunden wird ein maßgeschneidertes
Paket an Lösungen und Produkten
vorgeschlagen. Das bedeutet im Konkreten,
dass alle Tools, Lösungen und Services aus einer
Hand stammen – also ein einziges Service Level
Agreement (SLA) mit der SAP.
Sonja König, B. Sc.
ist Assistentin der Geschäftsleitung sowie
für Marketing & Website der prodata GmbH zuständig.
Dieser Artikel ist ursprünglich unter www.prodata.at/blog erschienen. 2