im Gründungsteam Bauunternehmer Herbert
Heigl. Die Mitarbeiter rekrutiert SuessCo Sensors
direkt von der Universität. Diese können so
ihre eigenen Ansätze weiterverfolgen. „Zusammengefasst
„Die weitere Entwicklung hängt auch
davon ab, welche Aufgabenstellungen
wir in Kooperation mit Industrievertretern
erarbeiten und lösen werden.“
Ernst Windhör, CEO und Mitgründer
SuessCo Sensors
könnte man sagen: Unser Antrieb ist
es, praktische Anwendungen aus neuesten theoretischen
Erkenntnissen zu schaffen und
dadurch Technologie für etwas Gutes einzusetzen“,
so Windhör.
START IM GESUNDHEITSBEREICH
Schon vor vielen Jahren kam bei Dieter Süß der
Gedanke auf, Sensortechnologie für die Lösung
eines praktischen Problems zu entwickeln,
damals im Gesundheitssektor: Blutverwurf. „Bis
zu 30 Prozent der jährlichen Spenden werden
wegen Fehlplanung und mangelnder Temperaturüberwachung
verworfen. Dafür musste es
doch eine technische Lösung geben“, erinnert
sich Süß. Das Team von SuessCo entwickelte
schließlich vor drei Jahren ein Sensorsystem zur
Aufzeichnung der Kerntemperatur von Blutkonserven
während des Transports und der
Lagerung. Mit einem Auslesegerät kann so auf
einen Blick erkannt werden, ob die Blutkonserve
die ganze Zeit im zulässigen Temperaturbereich
geblieben ist. Das patentierte Messverfahren
reduziert den unnötigen Verwurf von
Blut und erhöht die Patientensicherheit. „Damit
wollen wir nicht nur einen wirtschaftlichen
Nutzen für das Gesundheitssystem erzeugen,
sondern auch ein ethisches Problem adressieren
und lösen“, erzählt Windhör.
182 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2022
IN ZUKUNFT AUCH STROM UND ROBOTIK
Bei der Magnetfeldtechnologie sehen die Startup
Gründer weitere Einsatzmöglichkeiten. So
wird dieses Thema zum Beispiel im Bereich
Strom immer wichtiger. Deshalb
läuft bei SuessCo aktuell ein Entwicklungsprojekt
für einen nachrüstbaren
Sensor, der künftig etwa
bei Photovoltaikanlagen eingesetzt
werden soll, um den in den
Modulen erzeugten Gleichstrom
präziser zu messen, als es aktuell
möglich ist.
Auch im Bereich Robotik ist Einsatzpotenzial
vorhanden. „Es gibt Überlegungen
zur Positionsbestimmung in Robotergelenken,
in Aufzügen oder Zylinderkolben. Die weitere
Entwicklung hängt auch davon ab, welche Aufgabenstellungen
wir in Kooperation mit Industrievertretern
erarbeiten und lösen werden“, so
CEO Ernst Windhör abschließend.
INFO-BOX
Die Technologie von SuessCo Sensors
Das Team von SuessCo Sensors hat eine
neuartige Sensortechnologie entwickelt,
die Dehnungsmessungen und Positionsbestimmungen
mittels RFID (radio-frequency
identifi cation) auf Basis von magnetoelastischen
Metallen und Magnetfeldsensoren
durchführt. Dies ermöglicht eine komplett
passive (= ohne Batterie, umweltfreundlich
und langlebig) oder semipassive Messung
von Dehnungen und Positionen mittels UHFRFID
Tags, die über mehrere Meter senden
und HF-RFID-Tags, die über einige Zentimeter
Reichweite verfügen. Durch die passive
Funktionalität¬– der Sensor wird durch das
elektromagnetische Feld des Lesegeräts
drahtlos mit Energie versorgt¬– fällt die Batterie
weg. Die Einsatzzeit solche Sensoren
wird damit signifi kant erhöht.
www.suessco.com
Foto: SuessCo Sensors