Foto: Vivo
2022 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 161
etwas Schnelleres und Cooleres gibt, und das
Zweite war, dass mich Vivo vom ersten Gespräch
an nie gefragt hat, wie ich es anstellen will. Man
hat mir geglaubt, dass ich ein Professional bin,
wichtiger war aber, ob ich zur Firmenkultur
passe. Es gab viele Gespräche, ob ich zu „Benfen“
passe. In der Zwischenzeit mache ich das
ähnlich. Wir haben schon einige Mitarbeiter
eingestellt und suchen auch noch eine Handvoll
Leute. Natürlich stellen wir Professionals ein.
Aber die finale Auswahl findet danach statt, ob
sie oder er zu unserer Firmenphilosophie passt.
Das ist ein komplett anderer Ansatz und der
Grund, warum ich mich für Vivo entschieden
habe.
GIBT ES EINEN GRUND, WARUM SICH VIVO
GERADE JETZT NACH ZEHN JAHREN ENTSCHLOSSEN
HAT, DEN EUROPÄISCHEN
MARKT ANZUGEHEN? ODER WAR EINFACH
DIE ZEIT REIF DAFÜR?
Das ist einfach erklärt. Wenn du heute nicht in
Europa bist, bist du kein globaler Brand. Das
war einfach der nächste Schritt. Vivo ist auch
nicht der Erste, der das macht, das haben andere,
die es noch gibt, und manche, die es auch
nicht mehr gibt, genauso gemacht. Egal aus
welcher Ecke der Welt ein Unternehmen
kommt: Wenn man in Europa nicht erfolgreich
ist, ist man kein globaler Brand.
APROPOS ERFOLGREICH IN EUROPA: WIE
HAT SICH AUS IHRER PERSPEKTIVE DER HEIMISCHE
MARKT ENTWICKELT?
Gerade erst hatten wir drei Wochen Lockdown,
beginnend in einer Black Friday Week, was hart
und traurig ist. Auf der anderen Seite ist es
spektakulär, dass der österreichische Markt sich
trotzdem nicht verändert. Wenn man die Stückzahlen
betrachtet, sind es relativ stabil 2,5 Millionen.
Immer wenn Lockdown war, wurde das
nachher wieder aufgeholt. Das lässt sich über
die vergangenen zwei Jahre hinweg verfolgen.
Vom Wert steigt der Markt sogar zweistellig.
Dafür gibt es natürlich Gründe. Österreich ist
ein sanduhrenförmiger Markt. Es gibt einen
großen Anteil an High End, in der Mitte wird
es deutlich dünner, und dann gibt es einen Einstiegsbereich.
Der Einstiegsbereich verschiebt
sich aber auch nach oben. Früher war er
durch 4G und Co. deutlich unter
200 Euro. In der Zwischenzeit liegt er bei
250 bis 300 Euro. Das ist einer der Gründe,
warum der Markt vom Wert steigt. Der
zweite Grund ist, dass im Flagship-Bereich
vierstellige Preise bezahlt werden. Das
bringt mich zum nächsten Punkt. Man
sieht zum ersten Mal einen wirklichen
Trend zu 5G. Letztes Jahr lag das noch bei
um die 20 Prozent, in der Zwischenzeit bewegt
sich das rasant in Richtung 70 plus. Dadurch
liegt das Einstiegssegment ein bisschen höher,
was den Gesamtmarkt wertiger macht.
Das Verhältnis vom Betreiber- zum offenen
Markt ist auch fast gleichbleibend, in Österreich,
was die Stückzahlen betrifft, etwa 50 zu
50, was ich sehr gesund finde, und hinsichtlich
des Werts bei ungefähr 60 zu 40. Natürlich sind
wir noch immer von zwei großen Brands dominiert.
Dann gibt s noch zwei, die jetzt im Kommen
sind.
ICH HABE KÜRZLICH AUCH MIT HERRN
WOSCHITZ VON ZTE EIN INTERVIEW
GEFÜHRT UND DABEI VIVO ERWÄHNT. ER
FREUT SICH AUF DEN WETTBEWERB.
„Unser Firmenslogan lautet ‚Benfen‘,
was so viel bedeutet wie ‚das Richtige
richtig machen‘.“
Martin Wallner, Vice President
Austria¨&¨Switzerland, Vivo Europe