Bisher wurden internationale Management-Meetings bei ZTE auf Chinesisch abgehalten.
Mit dem Aufstieg von Christian Woschitz hat sich das geändert.
Das funktioniert sehr gut. Aber ich bin nach wie
vor in Österreich an Bord verankert. Das ist
auch gut und wichtig. Eines meiner Ziele ist, in
der Region die Lokalisierung voranzutreiben.
Wir wollen die Geschäftsführungen in den
Ländern in Richtung lokal umstellen, darin
unterscheiden wir uns sehr stark von unserer
Konkurrenz. Wir haben eine chinesische
Mutter, aber wir wollen das Business und
Know-how lokalisieren. Das ist nicht nur mein
Ziel, sondern auch das unseres CEO, der kürzlich
in Österreich war, um die Strategie zu
besprechen.
SIND SIE, WAS DAS BETRIFFT, EINE ART
ROLE-MODEL IM UNTERNEHMEN?
2018, als wir das gesamte Management ausgetauscht
haben, ist eine wichtige Entscheidung
144 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2022
gefallen – man hat sich internationaler aufgestellt.
Das Management in China ist sehr international,
hat zum überwiegenden Teil Erfahrung
im europäischen Raum gesammelt und
versteht es, wie wichtig es ist, auf Lokalisierung
zu setzen. Ich war bereits einer der ersten europäischen
Geschäftsführer, und jetzt als Regionsleiter
bin ich der erste Nicht-Chinese. Man
kann schon sagen, dass man sich ansieht, wie
dieses Modell funktioniert. Das ist für beide
Seiten eine spannende Herausforderung. Die
Management-Meetings haben 35 Jahre lang auf
Chinesisch stattgefunden, heute werden sie
auch auf Englisch abgehalten. Das ist auch für
unser Management ein großer Move und eine
Umstellung. Das ist ein Lernprozess, durch den
man gehen muss, der das Unternehmen aber
auch weiterbringt.